Folgen des Klimawandels
Umweltschützer beobachten "schockierende" Korallenbleiche vor Australien

Vor der Westküste Australiens ist derzeit nach Angaben von Umweltschützern eine "schockierende" Korallenbleiche zu beobachten. Betroffen ist das Ningaloo-Riff, das zum Weltnaturerbe gehört.

    Taucher untersuchen das von Korallenbleiche betroffene Ningaloo-Riff an der australischen Westküste.
    Taucher untersuchen das von Korallenbleiche betroffene Ningaloo-Riff an der australischen Westküste. (AFP / VIOEA J BROSIG)
    Der Grund für das Erblassen der Korallen sei eine monatelange Hitzewelle, erklärte Kate Quigley von der Minderoo Foundation. Dadurch sei das weitläufige Riff regelrecht "gekocht" worden. Das Ningaloo-Riff ist Teil eines zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden Meeresparks, der eigentlich für seine leuchtenden Korallen bekannt ist.
    Zwar sei das genaue Ausmaß der Schäden von den Umweltbehörden noch nicht festgestellt worden, sagte die Meereswissenschaftlerin. Es könnte sich aber um die schlimmste Massenbleiche in der Region seit Jahren handeln. Man könne durchaus das Wort "beispiellos" benutzen.
    Zur Korallenbleiche kommt es bei steigenden Wassertemperaturen. Die Korallen stoßen dann auf ihnen lebende mikroskopisch kleine Algen ab, um zu überleben. Bleiben die Wassertemperaturen hoch, werden die Korallen weiß und sterben.

    Weltweites Problem: Korallenbestände durch zu warmes Meerwasser bedroht

    Rund um den australischen Kontinent gibt es viele Korallenriffe. Auch das wohl bekannteste, das Great Barrier Reef vor der Nordostküste, leidet seit Jahren unter höheren Wassertemperaturen, die zum Absterben von Korallen führen.
    Bereits im vorigen Jahr hatte die US-Ozeanbehörde konstatiert, dass weltweit drei Viertel der Korallenbestände durch zu warmes Meerwasser bedroht sind. Betroffen sind demnach sowohl Atlantik und Pazifik sowie der Indische Ozean.
    Korallenriffe beherbergen eine große Artenvielfalt und sind wichtige Ökosysteme der Ozeane. Sie gelten zudem als wichtige Brutorte vieler Arten und tragen auch zum Küstenschutz bei, indem sie teilweise Wellen brechen.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.