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UN-Klimagipfel
Aufbruch zum Durchbruch?

US-Präsident Barack Obama, Ban Ki Moon, François Hollande – mehr als 100 Staats- und Regierungschefs gaben sich auf dem Klimagipfel in New York die Ehre. Einige Staatenlenker glänzten hingegen mit Abwesenheit, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel.

23.09.2014
    Barack Obama während seiner Rede im Hauptquartier der UNO.
    Barack Obama während seiner Rede im Hauptquartier der UNO. (Spencer Platt / Pool / dpa)
    Es war ein Tag der großen Worte: Von einer nie dagewesenen Herausforderung war die Rede, noch größeren Anstrengungen und von knapper Zeit. Auf dem Klimagipfel in New York mahnten Politiker aus Industrie- und Schwellenländern rasches, entschlossenes Handeln an.
    "Die menschlichen, ökonomischen und ökologischen Kosten des Klimawandels werden bald untragbar sein", warnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der Klimawandel bedrohe Frieden, Wohlstand und die Chancen für Milliarden von Menschen.
    USA und China tragen besondere Verantwortung
    Auch US-Präsident Barack Obama drängte zur Eile. Er betonte die "besondere Verantwortung" seines Landes und Chinas in der Klimafrage, da sie für den größten Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich sind. "Vorangehen ist das, was große Nationen tun müssen", so Obama. Der US-Präsident wird in diesem Vorhaben allerdings seit Jahren vom eigenen Kongress blockiert.
    Frankreichs Präsident François Hollande sicherte die Zahlung von einer Milliarde US-Dollar an den Internationalen Klimafonds zu. Die gleiche Summe hatte zuvor auch Deutschland zugesagt. Das bewahrte Bundeskanzlerin Angela Merkel allerdings nicht vor Kritik, vor allem aus Deutschland selbst.
    Kritik an Merkel aus Deutschland
    So sagte etwa Christoph Bals von der Umwelt- und Entwicklungshilfeorganisation Germanwatch im DLF, Merkel setze das Signal, die Tagung des BDI sei ihr wichtiger als der Klimagipfel. "Es sind ansonsten von den großen Industrieländern nur die Klimabremser nicht auf Regierungsebene vertreten."
    Eine Rechtfertigung für Merkels Fehlen in New York kam hingegen von Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth: Deutschland sei mit Umweltministerin Barbara Hindricks gut vertreten. Mit den versprochenen Geldern für den Klimafonds erfülle Deutschland zudem die gestellten Erwartungen, so Flasbarth.
    New York soll die Vorarbeit für den Gipfel 2015 in Paris leisten. Dann sollen konkrete Ziele für eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius vereinbart werden. Das sollte eigentlich schon 2009 in Kopenhagen geschehen, am Ende stand aber nur ein nicht bindender Minimalkonsens.
    (sih/ach)