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Unabhängig von Wachstum und Einkommen?

Wie sieht ein erfülltes Leben aus? Jeder Mensch mag darauf eine andere Antwort geben. Lebensunglück wird vielfach aus Notsituationen wie Hunger und Krieg, Missbrauchserfahrungen oder Gewalt definiert. Auf der anderen Seite aber scheint bescheidener Wohlstand, Frieden und Geborgenheit allein noch nicht glücklich zu machen.

Von Judith Grümmer und Daniela Wiesler (Mod.) |
    Schließlich landet das reiche Deutschland bei britischen Glücksforschern auf der "Weltkarte des Glücks" nur auf Platz 35 (von 178 untersuchten Ländern.)

    Dementsprechend meinen Glücksforscher heute, dass das Bruttoinlandsprodukt keineswegs alleiniger Indikator für Wohl und Wehe einer Gesellschaft sein kann.

    "Glück kann man nicht kaufen," meint der Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel, denn sonst müssten wir heute glücklicher sein als vor 50 Jahren. Als Professor für Volkswirtschaftslehre beschäftigt er sich seit Jahren mit dem Zusammenhang zwischen Ökonomie und Glück.

    "Glück kann nicht das höchste Ziel auf Erden sein. Wenn oder wo es das wäre, würde es unvermeidlich eine Menge Unheil stiften," schreibt Publizist und Sprachkritiker Wolf Schneider in seiner "Etwas anderen Gebrauchsanweisung für das Glück".

    Was ist Lebensglück in einem Land wie Deutschland? Gerade Menschen, die nach Auslandseinsätzen aus armen, krisengeschüttelten Ländern heimkehren, erfahren die hohe Unzufriedenheit in unserer vergleichsweise wohlhabenden Gesellschaft geradezu als Kulturschock.

    Haben wir unser Glück von Wachstum und Einkommen abhängig gemacht? Die "Lebenszeit" diskutiert darüber, was ein erfülltes Leben tatsächlich ausmacht. Ist jeder von uns "seines Glückes Schmied", wie es in einem Sprichwort heißt - auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten?

    Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer meinte: "Was einer an sich selber hat, ist zu seinem Lebensglück das Wesentlichste."

    Wovon also hängt unser Lebensglück tatsächlich ab?

    Es diskutieren:

    - Wolf Schneider, Journalist, Sachbuchautor und Sprachkritiker

    - Dr. Karlheinz Ruckriegel, Professor für Volkswirtschaftslehrer an der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

    - Katja Schönherr, Autorin

    - Ralph Sina, ARD-Korrespondent Washington, vormals langjähriger Afrikakorrespondent

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    Tipps zum Nachlesen, Zuhören und Vertiefen:

    Wolf Schneider
    Glück!
    Eine etwas andere Gebrauchsanweisung.
    2008, Rowohlt TB.


    Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel
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