Wenn er ausbricht hört sich das nicht gerade vertrauenserweckend an. Und doch geben Vulkanexperten keine Anweisung für sofortige Massenevakuierungen. Aus Erfahrung wissen sie, dass der sizilianische Ätna nicht explodiert, sondern nur langsam ausfließt. Dabei bedroht er zwar die an seinen Hängen liegenden Ortschaften mit Lava, aber Europas aktivster Vulkan bedroht nicht das Leben von Tausenden von Menschen. Seine Lavaströme können mit gezielten Sprengungen von Gebäuden fern gehalten werden.
Der Ätna birgt aber andere Gefahren, die sich nur langsam auswirken. Und zwar mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern im Jahr, erklärt Marco Bagonzi, Vulkanologe und Vulkanhistoriker aus Messina:
"Die Informationen, die uns Aufschluss über diese Gefahren geben, entdeckten zuerst Archäologen. Sie fanden heraus, dass antike Ortschaften am Fuße des Ätna nicht etwa durch die Lava zerstört wurden, sondern durch Bewegungen des Terrains, auf denen sie errichtet wurden. Archäologen fragen sich schon lange, warum ausgegrabene Ruinen, Mauerreste zum Beispiel, ohne ersichtlichen Grund umfallen."
Wie zum Beispiel durch ein Erdbeben oder durch Vandalismus. Geologen der Universität Catania fanden heraus, dass die altgriechischen Mauern einstürzten, weil sich das Erdreich, auf dem sich der Ätna erhebt, bewegt. Ganz langsam. Jedes Jahr rund 5 Zentimeter. Das sei nicht viel, erklärt der Vulkanologe Roberto Malatesta, führe jedoch langsam aber sicher zu Zerstörungen:
"Seit 1995 beobachten wir dieses eigentümliche Phänomen, denn wir wurden aufmerksam auf die vielen Mauern, die ohne ersichtlichen Grund umfielen. Der Ätna bewegt sich Richtung Südosten zum ionischen Meer hin. Nun wissen wir, dass Sizilien und Süditalien und der Grund des ionischen Meeres tektonisch sehr aktiv sind, weil genau dort die afrikanische auf die eurasische Erdplatte stößt, was zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten führt. Auch archäologische Ausgrabungsstätten, die im Bereich des Ätna liegen, verschieben sich Richtung Meer."
Um exakte Werte zu dieser Erdverschiebung zu erhalten, bestückten die Geologen aus Catania die Osthänge des Ätna mit hochempfindlichen Sensoren, die an ein sogenanntes 'Global Positioning System’, kurz GPS, angeschlossen sind. Diese Sensoren ermitteln auch die kleinsten, nur Millimeter starken vertikalen wie auch horizontalen Erdbewegungen. Ermittelt wurde auf diese Weise, dass sich die Westseite des Vulkans im wahrsten Sinne des Wortes aufbläht: das Magma drückt aus dem Erdreich auf das vulkanische Gestein. Die Ostseite des Ätna hingegen rutscht weg. Zum Meer hin. Satellitenbilder bestätigen diese Messungen. Roberto Malatesta:
"Wir haben in den letzten Jahren auch aus der Luft feststellen müssen, dass der Vulkanberg zum Meer hin verrutscht. Dabei nutzten wir die Interferometrie, also optische Geräte, die zur Lösung messtechnischer Angaben eine Interferenz des Lichts herbei führen. Solche Geräte nutzt man ja auch zur Ermittlung von Sterndurchmessern. Sie liefern uns fotografische Nachweise zur Deformation des Berges und seiner Umgebung."
Weitere geologische Untersuchungen ergaben, dass das Rutschen des Ätna mit einem Riss auf der Erdplatte erklärt werden muss, auf der sich der Berg erhebt. Dieser Riss konnte 12 Grad Richtung Süd-Ost-Süd und in einer Tiefe zwischen 1,4 und 4 km unterhalb des Meeresspiegels lokalisiert werden. Betroffen ist von diesem Mega-Riss, denn darum handelt es sich, ein Gebiet von rund 25 mal 15 km. Noch besteht keine Gefahr für die in diesem Gebiet lebenden Menschen. Dank der von den Geologen ermittelten Daten können entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen wurden, um dem Einstürzen von Gebäuden vorzubeugen.
Der Ätna birgt aber andere Gefahren, die sich nur langsam auswirken. Und zwar mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern im Jahr, erklärt Marco Bagonzi, Vulkanologe und Vulkanhistoriker aus Messina:
"Die Informationen, die uns Aufschluss über diese Gefahren geben, entdeckten zuerst Archäologen. Sie fanden heraus, dass antike Ortschaften am Fuße des Ätna nicht etwa durch die Lava zerstört wurden, sondern durch Bewegungen des Terrains, auf denen sie errichtet wurden. Archäologen fragen sich schon lange, warum ausgegrabene Ruinen, Mauerreste zum Beispiel, ohne ersichtlichen Grund umfallen."
Wie zum Beispiel durch ein Erdbeben oder durch Vandalismus. Geologen der Universität Catania fanden heraus, dass die altgriechischen Mauern einstürzten, weil sich das Erdreich, auf dem sich der Ätna erhebt, bewegt. Ganz langsam. Jedes Jahr rund 5 Zentimeter. Das sei nicht viel, erklärt der Vulkanologe Roberto Malatesta, führe jedoch langsam aber sicher zu Zerstörungen:
"Seit 1995 beobachten wir dieses eigentümliche Phänomen, denn wir wurden aufmerksam auf die vielen Mauern, die ohne ersichtlichen Grund umfielen. Der Ätna bewegt sich Richtung Südosten zum ionischen Meer hin. Nun wissen wir, dass Sizilien und Süditalien und der Grund des ionischen Meeres tektonisch sehr aktiv sind, weil genau dort die afrikanische auf die eurasische Erdplatte stößt, was zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten führt. Auch archäologische Ausgrabungsstätten, die im Bereich des Ätna liegen, verschieben sich Richtung Meer."
Um exakte Werte zu dieser Erdverschiebung zu erhalten, bestückten die Geologen aus Catania die Osthänge des Ätna mit hochempfindlichen Sensoren, die an ein sogenanntes 'Global Positioning System’, kurz GPS, angeschlossen sind. Diese Sensoren ermitteln auch die kleinsten, nur Millimeter starken vertikalen wie auch horizontalen Erdbewegungen. Ermittelt wurde auf diese Weise, dass sich die Westseite des Vulkans im wahrsten Sinne des Wortes aufbläht: das Magma drückt aus dem Erdreich auf das vulkanische Gestein. Die Ostseite des Ätna hingegen rutscht weg. Zum Meer hin. Satellitenbilder bestätigen diese Messungen. Roberto Malatesta:
"Wir haben in den letzten Jahren auch aus der Luft feststellen müssen, dass der Vulkanberg zum Meer hin verrutscht. Dabei nutzten wir die Interferometrie, also optische Geräte, die zur Lösung messtechnischer Angaben eine Interferenz des Lichts herbei führen. Solche Geräte nutzt man ja auch zur Ermittlung von Sterndurchmessern. Sie liefern uns fotografische Nachweise zur Deformation des Berges und seiner Umgebung."
Weitere geologische Untersuchungen ergaben, dass das Rutschen des Ätna mit einem Riss auf der Erdplatte erklärt werden muss, auf der sich der Berg erhebt. Dieser Riss konnte 12 Grad Richtung Süd-Ost-Süd und in einer Tiefe zwischen 1,4 und 4 km unterhalb des Meeresspiegels lokalisiert werden. Betroffen ist von diesem Mega-Riss, denn darum handelt es sich, ein Gebiet von rund 25 mal 15 km. Noch besteht keine Gefahr für die in diesem Gebiet lebenden Menschen. Dank der von den Geologen ermittelten Daten können entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen wurden, um dem Einstürzen von Gebäuden vorzubeugen.