Der schwedische Bildhauer Sigvard Olsson entschied sich für diese Installation, um den U-Bahn-Fahrern den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich in einer unterirdischen Welt bewegen, die mit den untergegangenen Welten alter Kulturen viel gemein hat. Wie die U-Bahnstation Radhuset so wurde auch die Haltestelle Kungsträdgarden im Stil einer fantastischen Antike gestaltet. Ulrik Samuelson gibt den Blick in nachgebaute Grabungsschächte frei, die Säulenstümpfe und Architrave zeigen, die von antiken Tempeln zu stammen scheinen. Vor allem ausländische Stockholmbesucher staunen. Ein gewolltes Staunen, erklärt Björn Dalborg, Präsident der städtischen Gesellschaft für den öffentlichen Nahverkehr:
Es ist enorm wichtig, dass wir nicht nur vom verkehrspolitischen Standpunkt aus eine attraktive U-Bahn zu bieten haben, sondern auch in punkto Kunst. Immer wenn wir eine neue Haltestelle planen werden Künstler direkt in das Projekt miteinbezogen und auf diese Weise zum integralen Bestandteil aller Planungen.
90 von 100 Stockholmer U-Bahn-Stationen sind von Künstlern gestaltet worden: die größte Ausstellungsfläche für moderne und zeitgenössische Kunst in ganz Nordosteuropa. Seit 50 Jahren, so Stefan Hagdahl, Kunstprojektleiter der Verkehrsbetriebe, verschönern Künstler das unterirdische Bahnnetz:
Wenn man eine solche U-Bahnstation baut, dann denkt man in der Regel nicht an Kunst. Bei uns begann man schon in den später 40er Jahren mit der Diskussion, inwiefern eine Untergrundbahn auch dazu dienen soll, zeitgenössische Kunst den Menschen näherzubringen. Wir ließen uns von der Moskauer Metro inspirieren. Dort wurde in den 30er Jahren sozialistische Kunst gezeigt. Man wollte die Kunst zum Menschen bringen. Die U-Bahn sollte die Menschen für die Kunst begeistern.
1956 entschieden sich die Verkehrsbetriebe jedes Jahr eine Geldsumme zur Verfügung zu stellen, um die U-Bahnstationen mit Kunst auszustatten. Die Künstler können eigene Entwürfe realisieren - ohne auf Vorgaben durch die Auftraggeber eingehen zu müssen. Ein Komittee aus Kunstexperten und Architekten wählt - wenn der Bau einer neuen U-Bahnstation ansteht - aus den vorgelegten Projekten aus. Dabei überwiegen Künstler aus dem Ostseeraum. Den Verantwortlichen geht es vor allem darum, ihre U-Bahn-Stationen zur einem Schaufenster baltischen Kunstschaffens zu machen.
Elis Erikkson gestaltete die Haltestelle Hallonbergen: Die weißen Wände sind mit Grafitti versehen, die an Dubuffet erinnern. Die Station Bargamossen ist von dem Bildhauer Gert Marcus ist eine Lichtskulptur verwandelt worden: Verschiedenfarbige Lichtstreifen, die wie Signale auf den ansonsten dunkel gehaltenen Bahnsteigen wirken, weisen den Fahrgästen den Weg zu den Ausgängen. Der Maler Olof Ultvedt bemalten die felsigen Decken und Wände der Centralstation mit hellblauen Blütenbändern auf weißem Untergrund - er griff alte schwedische Stoffmotive auf, erklärt Eva Britt Gullers, die für die Umsetzung der einzelnen Kunstprojekte verantwortlich ist:
Das von uns jetzt veröffentliche Buch mit der Darstellung aller Kunstwerke in den U-Bahnstationen soll zeigen, dass unsere Untergrundbahn eine Art Kunsthalle ist. Mit mehreren tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche verfügen wir über räumliche Möglichkeiten, die kein Museum bieten kann. Deshalb wollen wir, dass Stockholmbesucher nicht nur ins Museum für moderne Kunst gehen, sondern auch unsere Haltestellen abfahren. Kein anderer Ort zeigt besser die Entwicklung nordosteuropäischer Kunst in den letzten 50 Jahren. Das ist wie ein Museum.
Ein Museum, das man bequem abfahren kann. Vor allem an Schlechtwettertagen - die in Stockholm keine Seltenheit sind.
Es ist enorm wichtig, dass wir nicht nur vom verkehrspolitischen Standpunkt aus eine attraktive U-Bahn zu bieten haben, sondern auch in punkto Kunst. Immer wenn wir eine neue Haltestelle planen werden Künstler direkt in das Projekt miteinbezogen und auf diese Weise zum integralen Bestandteil aller Planungen.
90 von 100 Stockholmer U-Bahn-Stationen sind von Künstlern gestaltet worden: die größte Ausstellungsfläche für moderne und zeitgenössische Kunst in ganz Nordosteuropa. Seit 50 Jahren, so Stefan Hagdahl, Kunstprojektleiter der Verkehrsbetriebe, verschönern Künstler das unterirdische Bahnnetz:
Wenn man eine solche U-Bahnstation baut, dann denkt man in der Regel nicht an Kunst. Bei uns begann man schon in den später 40er Jahren mit der Diskussion, inwiefern eine Untergrundbahn auch dazu dienen soll, zeitgenössische Kunst den Menschen näherzubringen. Wir ließen uns von der Moskauer Metro inspirieren. Dort wurde in den 30er Jahren sozialistische Kunst gezeigt. Man wollte die Kunst zum Menschen bringen. Die U-Bahn sollte die Menschen für die Kunst begeistern.
1956 entschieden sich die Verkehrsbetriebe jedes Jahr eine Geldsumme zur Verfügung zu stellen, um die U-Bahnstationen mit Kunst auszustatten. Die Künstler können eigene Entwürfe realisieren - ohne auf Vorgaben durch die Auftraggeber eingehen zu müssen. Ein Komittee aus Kunstexperten und Architekten wählt - wenn der Bau einer neuen U-Bahnstation ansteht - aus den vorgelegten Projekten aus. Dabei überwiegen Künstler aus dem Ostseeraum. Den Verantwortlichen geht es vor allem darum, ihre U-Bahn-Stationen zur einem Schaufenster baltischen Kunstschaffens zu machen.
Elis Erikkson gestaltete die Haltestelle Hallonbergen: Die weißen Wände sind mit Grafitti versehen, die an Dubuffet erinnern. Die Station Bargamossen ist von dem Bildhauer Gert Marcus ist eine Lichtskulptur verwandelt worden: Verschiedenfarbige Lichtstreifen, die wie Signale auf den ansonsten dunkel gehaltenen Bahnsteigen wirken, weisen den Fahrgästen den Weg zu den Ausgängen. Der Maler Olof Ultvedt bemalten die felsigen Decken und Wände der Centralstation mit hellblauen Blütenbändern auf weißem Untergrund - er griff alte schwedische Stoffmotive auf, erklärt Eva Britt Gullers, die für die Umsetzung der einzelnen Kunstprojekte verantwortlich ist:
Das von uns jetzt veröffentliche Buch mit der Darstellung aller Kunstwerke in den U-Bahnstationen soll zeigen, dass unsere Untergrundbahn eine Art Kunsthalle ist. Mit mehreren tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche verfügen wir über räumliche Möglichkeiten, die kein Museum bieten kann. Deshalb wollen wir, dass Stockholmbesucher nicht nur ins Museum für moderne Kunst gehen, sondern auch unsere Haltestellen abfahren. Kein anderer Ort zeigt besser die Entwicklung nordosteuropäischer Kunst in den letzten 50 Jahren. Das ist wie ein Museum.
Ein Museum, das man bequem abfahren kann. Vor allem an Schlechtwettertagen - die in Stockholm keine Seltenheit sind.