Seit 1989 engagiert sich die Weltgemeinschaft wieder geschlossener, von Somalia über Kosovo bis Afghanistan aber mit unterschiedlichem Erfolg. Nicht nur die Strategien zur Durchsetzung der Menschenrechte sind bis heute umstritten, sondern auch ihr Inhalt. Die meisten islamischen Länder vertreten eine Definition, die sich etwa in Fragen des Geschlechterverhältnisses oder körperlicher Strafen von den Normen der UN unterscheidet. In anderen Staaten werden im Zuge des Krieges gegen den Terror die Grundrechte relativiert. Angesichts der Globalisierung rücken andererseits aber auch die sozialen Menschenrechte wieder in den Blickpunkt, die lange Zeit selbst von Fachleuten vernachlässigt wurden.
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Uneingelöste Versprechen
Als die Völkergemeinschaft vor 60 Jahren in der UN-Charta "die Achtung der Grundfreiheiten für alle zu fördern" versprach und wenig später in Nürnberg tatsächlich die ersten Prozesse wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit begannen, schien die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte möglich. Doch dann konnten in den Zeiten des Kalten Krieges doch wieder die meisten Diktatoren morden und foltern, wie sie wollten.