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Unerwünschte Heimkehrer

Wer sich nicht an die Natur- und Tierschutzbestimmungen hält, bekommt Ärger mit der EU-Kommission. So hat Brüssel jetzt ein Verfahren gegen Schweden eingeleitet - wegen illegaler Wolfsjagd.

Von Sylvie Ahrens | 28.01.2011
    Wölfe, Luchse und Braunbären haben eins gemeinsam – sie gelten allesamt als bedrohte Arten. Deshalb stehen die größten Raubtiere Europas unter besonderem Schutz. Sie dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden, beispielsweise, wenn ein Wolf immer wieder Schafe aus derselben Herde reißt.

    Gegen diese Ausnahmeklausel hat Schweden nach Meinung der EU-Kommission allerdings klar verstoßen. Deshalb hat Brüssel nun ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Es könnte mit einem saftigen Bußgeld für die schwedische Regierung enden. Schweden hatte schon zum zweiten Mal infolge erlaubt, dass Wölfe wieder abgeschossen werden dürfen. In diesem Jahr waren es 20 Tiere, im vergangenen sogar fast 30. Rein rechnerisch kamen diesmal auf jedes erlegte Tier 335 Jäger. Die schwedische Regierung rechtfertigt ihr Vorgehen damit, dass sie dadurch die Akzeptanz für Wölfe in der Bevölkerung steigern wolle.

    Tierschutzorganisationen wie der WWF werfen ihr vor, damit das Gegenteil zu bewirken. In vielen Ländern Europas galten Wölfe lange als ausgerottet. Inzwischen nimmt der Bestand langsam wieder zu. Auch in Sachsen, Brandenburg und in Niedersachsen gibt es wenige Tiere, die ursprünglich aus Polen eingewandert sind.