EU
Ungarn sagt Außenministertreffen mit Deutschland ab - "technische Probleme"

Der ungarische Außenminister Szijjártó hat ein für Montag geplantes Treffen mit seiner deutschen Kollegin Baerbock abgesagt.

    Die beiden Außenminister umrahmen eine dritte Person vor den Flaggen Ungarns und der Ukraine. Sie stehen an Rednerpulten.
    Der ungarische Außenminister Szijjarto (l. ), hier bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Kuleba (r.)- Archivbild. (Denes Erdos / AP / dpa / Denes Erdos)
    Das Außenministerium in Budapest nannte "technische Gründe" und betonte, es gebe keinen politischen Hintergrund. Das Auswärtige Amt erklärte, man sei erstaunt über die Absage. Nach dem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Orban gestern in Russland sei eine ernste und ehrliche Aussprache darüber nötig.
    Orban war wenige Tage nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft zu einem Treffen mit Präsident Putin nach Moskau gereist, ohne dies mit den europäischen Partnern abzusprechen. Er stellte seinen Besuch als Friedensmission bezüglich des Ukraine-Kriegs dar. Führende Repräsentanten der EU, der USA und der NATO hatten Orbans Vorgehen scharf kritisiert und erklärt, der Ungar habe keinerlei Mandat für die Reise gehabt. - Die AfD-Fraktion im Bundestag begrüßte das Vorgehen des ungarischen Ministerpräsidenten dagegen. Ihr außenpolitischer Sprecher Moosdorf sagte in Berlin, Orban sei der einzige europäische Spitzenvertreter, der überhaupt noch über Gesprächskanäle nach Moskau verfüge.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.