Das hatte es noch nie gegeben: In einem Zoo in Thailand starben Tiger an der Vogelgrippe. Bis dahin waren Grippeviren für jede Art von Katzen noch nie eine Bedrohung gewesen. Kein anderes Grippevirus vom Typ A – und dazu zählen Vogelgrippe und Menschengrippeviren – hatte es bis dahin geschafft, eine Katze zu infizieren und auch noch zu töten. Das macht H5N1 - den Erreger der zurzeit grassierenden Vogelgrippe – einzigartig. In seinem Labor im Erasmus Zentrum für Medizin in Rotterdam hat der Virologe Albert Osterhaus schon vor Monaten untersucht, wie effizient das Vogelgrippevirus H5N1 Katzen infizieren kann. Das Ergebnis: Katzen lassen sich infizieren und können das Virus unter Laborbedingungen auch auf andere Katzen übertragen. Das erzeugt bei Albert Osterhaus eine gewisse Besorgnis:
"Wenn wir uns die Ergebnisse dieser Experimente ansehen, dann erscheint es uns durchaus möglich, dass Katzen eine Rolle bei der Verbreitung der Vogelgrippe spielen. Umherstreunende Katzen können das Virus beispielsweise von einem Geflügelstall zum nächsten übertragen. Außerdem scheiden infizierte Katzen das Virus aus – zwar nicht in großen Mengen, aber immerhin. Da Menschen in der Regel eher engeren Umgang mit Katzen pflegen als mit Hühnern, könnten sich über die Katzen auch Menschen infizieren. Die Gefahr ist sicherlich nicht sehr groß, aber unter schlechten hygienischen Bedingungen, beispielsweise einer Katze mit Durchfall, oder wenn die infizierte Katze den Menschen ableckt, dann besteht durchaus ein gewisses Risiko."
Vor allem in Asien sind die Menschen gefährdet, denn dort sind Katzen von den meisten Schutzmaßnahmen bislang ausgeschlossen, und fast jeder Haushalt auf dem Land hält auch eine Katze – als Schutz vor Mäusen, die sonst den gelagerten Reis fressen würden. Diese Katzen sind beliebte Spielkameraden bei den Kindern der Bauern. Und schließlich leben in einigen betroffenen Regionen auch sehr seltene Katzenarten, die durch das Vogelgrippevirus entgültig aussterben könnten. Dazu müsste sich das Virus aber noch besser an Menschen anpassen – und genau das fürchtet der niederländische Forscher:
"Es gibt da noch ein gewisses theoretisches Risiko: Gesetzt den Fall, das Virus H5N1 passt sich noch besser an Katzen an, es wird auch in freier Wildbahn effizient von einer Katze zur nächsten übertragen und kann sich gut im Körper der Katzen vermehren, dann hätte sich das Vogelgrippevirus H5N1 ein Säugetier als Wirt erobert. Auch wir Menschen sind Säugetiere. Und für das Virus wäre der Sprung zum Menschen nun viel kleiner. Zumindest theoretisch steigt so die Gefahr einer Anpassung von H5N1 an uns Menschen, und es könnte zu einer Pandemie kommen."
Eine Pandemie – also eine weltweite Grippeepidemie – davor haben alle Virologen Angst. Die Warnung von Albert Osterhaus ermöglicht es aber immerhin, im Umgang mit Katzen die geeigneten Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
"Wenn man sich an gewisse Maßnahmen hält, geht von den Katzen für den Menschen praktisch gar keine Gefahr aus. In den betroffenen Gebieten sollten Hauskatzen im Haus bleiben und umherstreunende Katzen auf gar keinen Fall ins Haus gelassen werden. Hunde sollten immer an der Leine geführt werden. Wir dachten einfach, es wäre wichtig, auf die grundsätzliche Rolle der Katzen bei der Verbreitung von H5N1 hinzuweisen, denn wenn solche Maßnahmen nicht ergriffen werden, dann geht von den Katzen für die Menschen eine gewisse Bedrohung aus."
Zumindest in den betroffenen Regionen in Deutschland sind entsprechende Verhaltensregeln an die dortigen Katzenhalter weitergegeben worden.
"Wenn wir uns die Ergebnisse dieser Experimente ansehen, dann erscheint es uns durchaus möglich, dass Katzen eine Rolle bei der Verbreitung der Vogelgrippe spielen. Umherstreunende Katzen können das Virus beispielsweise von einem Geflügelstall zum nächsten übertragen. Außerdem scheiden infizierte Katzen das Virus aus – zwar nicht in großen Mengen, aber immerhin. Da Menschen in der Regel eher engeren Umgang mit Katzen pflegen als mit Hühnern, könnten sich über die Katzen auch Menschen infizieren. Die Gefahr ist sicherlich nicht sehr groß, aber unter schlechten hygienischen Bedingungen, beispielsweise einer Katze mit Durchfall, oder wenn die infizierte Katze den Menschen ableckt, dann besteht durchaus ein gewisses Risiko."
Vor allem in Asien sind die Menschen gefährdet, denn dort sind Katzen von den meisten Schutzmaßnahmen bislang ausgeschlossen, und fast jeder Haushalt auf dem Land hält auch eine Katze – als Schutz vor Mäusen, die sonst den gelagerten Reis fressen würden. Diese Katzen sind beliebte Spielkameraden bei den Kindern der Bauern. Und schließlich leben in einigen betroffenen Regionen auch sehr seltene Katzenarten, die durch das Vogelgrippevirus entgültig aussterben könnten. Dazu müsste sich das Virus aber noch besser an Menschen anpassen – und genau das fürchtet der niederländische Forscher:
"Es gibt da noch ein gewisses theoretisches Risiko: Gesetzt den Fall, das Virus H5N1 passt sich noch besser an Katzen an, es wird auch in freier Wildbahn effizient von einer Katze zur nächsten übertragen und kann sich gut im Körper der Katzen vermehren, dann hätte sich das Vogelgrippevirus H5N1 ein Säugetier als Wirt erobert. Auch wir Menschen sind Säugetiere. Und für das Virus wäre der Sprung zum Menschen nun viel kleiner. Zumindest theoretisch steigt so die Gefahr einer Anpassung von H5N1 an uns Menschen, und es könnte zu einer Pandemie kommen."
Eine Pandemie – also eine weltweite Grippeepidemie – davor haben alle Virologen Angst. Die Warnung von Albert Osterhaus ermöglicht es aber immerhin, im Umgang mit Katzen die geeigneten Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
"Wenn man sich an gewisse Maßnahmen hält, geht von den Katzen für den Menschen praktisch gar keine Gefahr aus. In den betroffenen Gebieten sollten Hauskatzen im Haus bleiben und umherstreunende Katzen auf gar keinen Fall ins Haus gelassen werden. Hunde sollten immer an der Leine geführt werden. Wir dachten einfach, es wäre wichtig, auf die grundsätzliche Rolle der Katzen bei der Verbreitung von H5N1 hinzuweisen, denn wenn solche Maßnahmen nicht ergriffen werden, dann geht von den Katzen für die Menschen eine gewisse Bedrohung aus."
Zumindest in den betroffenen Regionen in Deutschland sind entsprechende Verhaltensregeln an die dortigen Katzenhalter weitergegeben worden.