
Es habe 141.777Abwässer-Einleitungen ins Meer gegeben, das sei eine alle 3 Minuten und 45 Sekunden, schrieb der britische Labour-Umweltpolitiker Jim McMahon auf Twitter. So gut wie alle Küstengemeinden in England und Wales seien betroffen gewesen. Die regierenden Konservativen würden die Gemeinden als "offene Kloaken" missbrauchen. Von der regierenden Tory-Partei kam Widerspruch: Erst die Konservativen hätten eine umfassende Überwachung des Problems eingeführt. Zudem werde Abwasser am häufigsten im Labour-regierten Landesteil Wales auf diese Weise entsorgt.
Im Sommer 2022 hatte die ungeklärte Entsorgung von Abwasser im Meer sowie in Flüssen landesweit für Empörung gesorgt. Zahlreiche Anwohner und Urlauber beschwerten sich, beim Baden sei Kot in ihrer Nähe geschwommen. Für etliche Strände wurden Warnungen wegen Verschmutzungen erlassen.
Regenwasser und Abwässer werden in Großbritannien in denselben Rohren zu den Kläranlagen geleitet. Bei starken Regenfällen reicht die Kapazität aber manchmal nicht aus. In solchen Fällen darf überschüssiges Abwasser direkt ins Meer und die Flüsse geleitet werden.
Diese Nachricht wurde am 07.04.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.