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Ungelöst und unbeachtet

"Vor drei Tagen wurde hier zuletzt geschossen." Artur Harutsunian, Offizier der Armee von Berg-Karabach, duckt sich hinter einem Erdwall. 16 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung von Karabach und 13 Jahre nach Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens stehen sich Aserbaidschander und Armenier in der Kaukasusregion noch immer unversöhnt gegenüber. Die Dörfer in und um Karabach sind zerstört, die Felder vermint.

Von Gesine Dornblüth |
    Aufgebaut wurde so gut wie nichts, denn Karabach wird von keinem Land der Welt anerkannt, und die internationale Gemeinschaft ignoriert das Separatistengebiet. Hunderttausende Flüchtlinge warten auf beiden Seiten darauf, in ihre Heimat zurückzukehren. Wann das geschehen kann, weiß niemand.

    "Am besten, wir leben für ewig getrennt", sagt Almaz Mammedova, eine von vielleicht fünf Aserbaidschanerinnen, die in Karabach geblieben sind. Unterdessen sitzt der Außenminister von Karabach in seinem Büro und versucht, Demokratie einzuführen. Nur so werde Karabach endlich als Staat anerkannt, sagt er.