"Broadcasting from an underground bunker 3500 feet below Dick Cheney's bunker, Air America radio is on the air."
Al Franken, der Comedy-Star des neuen Senders vertat keine Zeit: Das neunte Wort, das am ersten Tag über den Äther ging, spielte auf den Vizepräsidenten der USA, Dick Cheney, und seine Heimlichtuereien an. Al Franken, das Aushängeschild von Air America, hat ein großes Ziel: nämlich George W. Bush bei den nächsten Wahlen aus dem Amt zu hebeln.
"We know that they are lying, lying with impunity"
Ungeniert nimmt Franken Worte in den Mund, die auf anderen Sendern selten ausgesprochen werden: Zum Beispiel, dass er die Regierung für eine Bande von Lügnern hält. Und diese Lügen will er entlarven, Tag für Tag, live über den Äther. Die politische Mission steht für die Macher des Radiounternehmens im Vordergrund, sagt einer der Begründer von Air America, Jon Sinton.
Jeden Tag wird auf den populärsten Talkradiosendern 310 Stunden lang konservative Ideologie verbreitet. Von der anderen Seite sind es gerade mal fünf Stunden. Es war einfach, den Erfolg von Rush Limbaugh zu kopieren, es ist immer das gleiche Konzept. Von daher erschien es uns, als ob da eine riesige Marktlücke bestünde, rein vom wirtschaftlichen Standpunkt her gesehen. Aber das ist nicht der einzige Grund warum wir das machen. Wir haben das Gefühl, dass es der Demokratie gut tut, wenn die Diskussion ein bisschen ausgewogener wird.
Talkradio gilt neben dem Fernsehen als eines der populärsten Medien der USA. 22 Prozent der Amerikaner hören regelmäßig zu. Und weil solche Sender seit den Reformen unter Ronald Reagan in den 80er Jahren nicht mehr ausgewogen berichten müssen, wird dort ausschließlich Meinungsjournalismus verbreitet. Die überwältigende Mehrheit dieser Radiostationen gelten als konservativ, und die bekanntesten, wie etwa Rush Limbaugh und Gordon Liddy, sind ultrakonservativ. Auf diesen Sendern wird täglich gegen Frauen oder Homosexuelle gelästert, und vor allem gegen Liberale. Medienkritiker Danny Schechter erklärt den Einfluss des Talkradios in den USA so.
Seitdem die Fernsehnetworks immer weiter miteinander verschmelzen und einander immer ähnlicher werden, haben gewöhnliche Leute das Gefühl, dass sie nicht mehr gehört werden. Sie haben in den Medien nichts zu melden, und das Talkradio gibt ihnen die Chance, ihre Meinung zu sagen. Das Problem dabei ist, dass dies ein verzerrtes Bild der Bevölkerung ist, weil es fast ausschließlich Stimmen aus dem rechten Lager sind, die sich da melden, und auf diese Weise wird aus dem Talkradio nichts anderes als das Echo der Regierung.
Air America sendet bisher nur in einigen Grosstädten und ein kostenpflichtiges Satellitenradio, will aber über die nächsten drei Jahre ein bedeutender politischer Faktor im Lande werden. Damit reagieren die Unternehmer auf das Drängen vieler demokratischer Politiker, der progressiven Seite des Spektrums mehr Gehör zu verschaffen. Denn vor allem im Ausland herrsche zu Unrecht der Eindruck, dass Amerika einig hinter George Bush stehe, sagt Medienjournalist Eric Alterman.
Die Amerikaner selbst sind gar nicht so konservativ, der Markt ist konservativ und die Leute, die sich in der Politik engagieren. Ich bin mir nicht so sicher, dass die 40 Millionen, die Talkradio hören, wirklich alle konservativ sind. Viele schalten ein, weil sie unterhalten werden wollen. Aber es sieht so aus, als wären die Amerikaner ultrakonservativ, weil es ein paar Frontleute gibt, die sich lautstark äußern, und wissen wie man sich die Medien zu nutzen macht. Und Liberale von dieser Sorte gibt es nicht sehr viele.
Al Franken, der Comedy-Star des neuen Senders vertat keine Zeit: Das neunte Wort, das am ersten Tag über den Äther ging, spielte auf den Vizepräsidenten der USA, Dick Cheney, und seine Heimlichtuereien an. Al Franken, das Aushängeschild von Air America, hat ein großes Ziel: nämlich George W. Bush bei den nächsten Wahlen aus dem Amt zu hebeln.
"We know that they are lying, lying with impunity"
Ungeniert nimmt Franken Worte in den Mund, die auf anderen Sendern selten ausgesprochen werden: Zum Beispiel, dass er die Regierung für eine Bande von Lügnern hält. Und diese Lügen will er entlarven, Tag für Tag, live über den Äther. Die politische Mission steht für die Macher des Radiounternehmens im Vordergrund, sagt einer der Begründer von Air America, Jon Sinton.
Jeden Tag wird auf den populärsten Talkradiosendern 310 Stunden lang konservative Ideologie verbreitet. Von der anderen Seite sind es gerade mal fünf Stunden. Es war einfach, den Erfolg von Rush Limbaugh zu kopieren, es ist immer das gleiche Konzept. Von daher erschien es uns, als ob da eine riesige Marktlücke bestünde, rein vom wirtschaftlichen Standpunkt her gesehen. Aber das ist nicht der einzige Grund warum wir das machen. Wir haben das Gefühl, dass es der Demokratie gut tut, wenn die Diskussion ein bisschen ausgewogener wird.
Talkradio gilt neben dem Fernsehen als eines der populärsten Medien der USA. 22 Prozent der Amerikaner hören regelmäßig zu. Und weil solche Sender seit den Reformen unter Ronald Reagan in den 80er Jahren nicht mehr ausgewogen berichten müssen, wird dort ausschließlich Meinungsjournalismus verbreitet. Die überwältigende Mehrheit dieser Radiostationen gelten als konservativ, und die bekanntesten, wie etwa Rush Limbaugh und Gordon Liddy, sind ultrakonservativ. Auf diesen Sendern wird täglich gegen Frauen oder Homosexuelle gelästert, und vor allem gegen Liberale. Medienkritiker Danny Schechter erklärt den Einfluss des Talkradios in den USA so.
Seitdem die Fernsehnetworks immer weiter miteinander verschmelzen und einander immer ähnlicher werden, haben gewöhnliche Leute das Gefühl, dass sie nicht mehr gehört werden. Sie haben in den Medien nichts zu melden, und das Talkradio gibt ihnen die Chance, ihre Meinung zu sagen. Das Problem dabei ist, dass dies ein verzerrtes Bild der Bevölkerung ist, weil es fast ausschließlich Stimmen aus dem rechten Lager sind, die sich da melden, und auf diese Weise wird aus dem Talkradio nichts anderes als das Echo der Regierung.
Air America sendet bisher nur in einigen Grosstädten und ein kostenpflichtiges Satellitenradio, will aber über die nächsten drei Jahre ein bedeutender politischer Faktor im Lande werden. Damit reagieren die Unternehmer auf das Drängen vieler demokratischer Politiker, der progressiven Seite des Spektrums mehr Gehör zu verschaffen. Denn vor allem im Ausland herrsche zu Unrecht der Eindruck, dass Amerika einig hinter George Bush stehe, sagt Medienjournalist Eric Alterman.
Die Amerikaner selbst sind gar nicht so konservativ, der Markt ist konservativ und die Leute, die sich in der Politik engagieren. Ich bin mir nicht so sicher, dass die 40 Millionen, die Talkradio hören, wirklich alle konservativ sind. Viele schalten ein, weil sie unterhalten werden wollen. Aber es sieht so aus, als wären die Amerikaner ultrakonservativ, weil es ein paar Frontleute gibt, die sich lautstark äußern, und wissen wie man sich die Medien zu nutzen macht. Und Liberale von dieser Sorte gibt es nicht sehr viele.