Freiberg an einem sonnigen Vormittag Ende Oktober. Vor dem Rathaus der Stadt haben sich drei Studierende der Geologie versammelt. Sie sind Mitglied im gemeinnützigen Verein frisep e.V. und haben eine dicke Rolle mit Plakaten im Rucksack.
"Ja, ich bin Maria Helbig, bin 23 Jahre alt und ich studiere an der TU Bergakademie Geologie im 9. Semester.
Ich bin Annika Friedrich, 23 Jahre alt und studiere ebenso an der TU Geologie im 9. Semester.
Ich bin Lutz Geißler, studiere im 7. Semester Geologie an der TU-Bergakademie Freiberg, "
Lutz Geißler ist Urheber einer ungewöhnlichen Marketingaktion für die Geologie. Dabei geht es ihm nicht darum, um mehr Nachwuchs für sein Fach zu werben, vielmehr ist es ihm und seinen Mitstreitern wichtig, auf unterhaltsame Weise Wissenslücken bei anderen zu schließen
"Also, uns ist aufgefallen, dass im Alltag und unter der normalen Bevölkerung, die eigentlich nix mit Geologie zu tun hat, mehr oder weniger Defizit herrscht, also überhaupt nicht das Verständnis da ist, dass das alles irgendwo mit der Erde zu tun hat und dass es alles von der Erde kommt und dass es alles endlich ist, was wir jetzt produzieren und womit wir täglich umgehen. "
Der erste Versuch, ein Plakat an den Mann zu bringen, führt in einen Handy-Laden. Hinter dem Tresen steht ein junger Verkäufer, Mitte bis Ende Zwanzig. Lutz Geißler hält ihm eines seiner Plakate hin, mit der Aufschrift: "Kein Computer?"
"OK, wir haben von der Bergakademie eine Plakataktion gestartet, und wir wollten sie jetzt einfach fragen, wie das Plakat auf Sie wirkt und ob sie sich darüber jetzt Gedanken machen ... ? "
Der Verkäufer stutzt:
"Ähhm, ... . inwiefern Gedanken jetzt?
Im ersten Moment würde ich denken, ob ich überhaupt einen Computer hab`oder so. Das ist jetzt die erste Frage."
Maria Helbig schaltet sich ein und erklärt:
"Ja, Computer bestehen einfach aus sehr vielen Rohstoffen, wie zum Beispiel Silizium oder Eisenerzen oder Kupfer und Gold und all diese Rohstoffe müssen abgebaut werden, beziehungsweise müssen erkundet werden."
Und Lutz Geissler fügt hinzu:
"Dann streckt natürlich im Handy, in der Hülle, in der Plastehülle auch Erdöl drin, eine ganze Menge Erdöl, wie in allen anderen Kunststoffgegenständen auch , und dann natürlich für die Leiterbahn braucht man Gold, Kupfer für die Drähte usw. Also es ist allerhand Geowissenschaftliches Wissen an sich in so einem Produkt. "
Der zweite Versuch führt in ein Bäckereigeschäft, wo die Verkäuferin von der Aktion schon gehört hat und auch mit dem blauen Plakat und der Frage "Kein Wasser?" etwas anzufangen weiß:
"Das ist für manche gar nicht so einfach an Wasser zu kommen. "
Zwar bringt die Verkäuferin diese Überlegung nicht mit den Geowissenschaften in Verbindung und ein Plakat darf in der Bäckerei auch nicht aufgehängt werden, dennoch ist Lutz Geissler zufrieden. Ihm geht es ums Prinzip:
"Also wir wollen in erster Linie zum Nachdenken anregen, also da steht drunter "fragen Sie ihren Geowissenschaftler" oder "Bergbauingeniuer" das soll eigentlich einen Widerspruch erzeugen, wo man überlegt, was hat das damit zu tun, dann findet man eine kleine Antwort auf dem Plakat schon, und die größeren Zusammenhänge soll man dann halt auf der Internetseite entdecken. "
Unter www.wir-sind-ueberall.de findet der Interessierte Antworten auf die Fragen der Kampagne und erfährt, was sich dahinter verbirgt, wenn es heißt: "Kein Bad? Kein Licht, Kein Auto? Keinen Computer? Kein Wasser?
Derzeit sucht der Verein im gesamten Bundesgebiet Mitstreiter für die Idee, das Wissen um die Geo- und Montanwissenschaften unter die Menschen zu bringen.
10.000 Plakate sind zu kleben, 10.000 Postkarten zu verteilen und immer wieder gilt es dabei zu erklären, welche Rolle die Geowissenschaften im Alltag spielen.
Inzwischen haben die Studenten erste Sponsoren gewonnen und auch einige Professoren haben den Weg in den Verein schon gefunden. Bleibt zum Schluss die Frage, was die drei Freiberger Studierenden vor dem Start ins Studium über ihr Fach wussten. Annika Friedrich meint:
"Nicht viel, lacht, nur dass es um Steine geht, das wusste ich, ich fand es spannend und wollte etwas Neues machen."
"Ja, ich bin Maria Helbig, bin 23 Jahre alt und ich studiere an der TU Bergakademie Geologie im 9. Semester.
Ich bin Annika Friedrich, 23 Jahre alt und studiere ebenso an der TU Geologie im 9. Semester.
Ich bin Lutz Geißler, studiere im 7. Semester Geologie an der TU-Bergakademie Freiberg, "
Lutz Geißler ist Urheber einer ungewöhnlichen Marketingaktion für die Geologie. Dabei geht es ihm nicht darum, um mehr Nachwuchs für sein Fach zu werben, vielmehr ist es ihm und seinen Mitstreitern wichtig, auf unterhaltsame Weise Wissenslücken bei anderen zu schließen
"Also, uns ist aufgefallen, dass im Alltag und unter der normalen Bevölkerung, die eigentlich nix mit Geologie zu tun hat, mehr oder weniger Defizit herrscht, also überhaupt nicht das Verständnis da ist, dass das alles irgendwo mit der Erde zu tun hat und dass es alles von der Erde kommt und dass es alles endlich ist, was wir jetzt produzieren und womit wir täglich umgehen. "
Der erste Versuch, ein Plakat an den Mann zu bringen, führt in einen Handy-Laden. Hinter dem Tresen steht ein junger Verkäufer, Mitte bis Ende Zwanzig. Lutz Geißler hält ihm eines seiner Plakate hin, mit der Aufschrift: "Kein Computer?"
"OK, wir haben von der Bergakademie eine Plakataktion gestartet, und wir wollten sie jetzt einfach fragen, wie das Plakat auf Sie wirkt und ob sie sich darüber jetzt Gedanken machen ... ? "
Der Verkäufer stutzt:
"Ähhm, ... . inwiefern Gedanken jetzt?
Im ersten Moment würde ich denken, ob ich überhaupt einen Computer hab`oder so. Das ist jetzt die erste Frage."
Maria Helbig schaltet sich ein und erklärt:
"Ja, Computer bestehen einfach aus sehr vielen Rohstoffen, wie zum Beispiel Silizium oder Eisenerzen oder Kupfer und Gold und all diese Rohstoffe müssen abgebaut werden, beziehungsweise müssen erkundet werden."
Und Lutz Geissler fügt hinzu:
"Dann streckt natürlich im Handy, in der Hülle, in der Plastehülle auch Erdöl drin, eine ganze Menge Erdöl, wie in allen anderen Kunststoffgegenständen auch , und dann natürlich für die Leiterbahn braucht man Gold, Kupfer für die Drähte usw. Also es ist allerhand Geowissenschaftliches Wissen an sich in so einem Produkt. "
Der zweite Versuch führt in ein Bäckereigeschäft, wo die Verkäuferin von der Aktion schon gehört hat und auch mit dem blauen Plakat und der Frage "Kein Wasser?" etwas anzufangen weiß:
"Das ist für manche gar nicht so einfach an Wasser zu kommen. "
Zwar bringt die Verkäuferin diese Überlegung nicht mit den Geowissenschaften in Verbindung und ein Plakat darf in der Bäckerei auch nicht aufgehängt werden, dennoch ist Lutz Geissler zufrieden. Ihm geht es ums Prinzip:
"Also wir wollen in erster Linie zum Nachdenken anregen, also da steht drunter "fragen Sie ihren Geowissenschaftler" oder "Bergbauingeniuer" das soll eigentlich einen Widerspruch erzeugen, wo man überlegt, was hat das damit zu tun, dann findet man eine kleine Antwort auf dem Plakat schon, und die größeren Zusammenhänge soll man dann halt auf der Internetseite entdecken. "
Unter www.wir-sind-ueberall.de findet der Interessierte Antworten auf die Fragen der Kampagne und erfährt, was sich dahinter verbirgt, wenn es heißt: "Kein Bad? Kein Licht, Kein Auto? Keinen Computer? Kein Wasser?
Derzeit sucht der Verein im gesamten Bundesgebiet Mitstreiter für die Idee, das Wissen um die Geo- und Montanwissenschaften unter die Menschen zu bringen.
10.000 Plakate sind zu kleben, 10.000 Postkarten zu verteilen und immer wieder gilt es dabei zu erklären, welche Rolle die Geowissenschaften im Alltag spielen.
Inzwischen haben die Studenten erste Sponsoren gewonnen und auch einige Professoren haben den Weg in den Verein schon gefunden. Bleibt zum Schluss die Frage, was die drei Freiberger Studierenden vor dem Start ins Studium über ihr Fach wussten. Annika Friedrich meint:
"Nicht viel, lacht, nur dass es um Steine geht, das wusste ich, ich fand es spannend und wollte etwas Neues machen."