Es ist ein wahres Langzeitprojekt der Wissenschaft: Seit 50 Jahren wird das Magnetfeld der Erde vermessen: Von Flugzeugen aus bei engmaschigen Überflügen über Land, mit Schiffen, die Magnetometer hinter sich her schleppen und inzwischen auch mit Satelliten. Ziel ist es, Anomalien zu finden: Gebiete, in denen sich Eisenlagerstätten oder Vulkangesteine im Untergrund verbergen, die das Erdmagnetfeld lokal verändern. Der Grund für diese Suche ist neben rein wissenschaftlichem Interesse durchaus auch kommerzieller Natur, erklärt Juha Korhonen vom Geologischen Dienst Finnlands. Er ist der Leiter des internationalen Projekts Weltmagnetfeldkarte:
"Die Magnetmessungen gehören zu den effizientesten Methoden, nach verborgenen geologischen Strukturen zu suchen und vor allem nach Bodenschätzen. Deshalb sind diese Messungen in allen Ländern durchgeführt worden. Leider gab es bislang keine Karte, die einen weltweiten Überblick über die Magnetfeldanomalien bot. Nun haben wir diese Weltkarte, in der die Datensätze aller geologischen Dienste eingeflossen sind, und unsere Karte deckt fast den gesamten Globus ab."
Diese Weltmagnetfeldkarte soll online für jedermann frei verfügbar sein, auch wenn sich wohl vor allem die Industrie für sie interessieren wird. Schließlich liefert sie wichtige Anhaltspunkte. Korhonen:
"Diese Hintergrundinformationen sind für die Suche nach Lagerstätten ebenso interessant wie für die Abschätzung ihrer Größe und damit der Wirtschaftlichkeit ihres Abbaus. Wir können in den Magnetfeldanomalien nicht nur Erzlagerstätten entdecken, sondern auch Öl- und Gasvorkommen."
Die Karte ist nach der jahrzehntelangen Kartierungsarbeit der Geophysiker über den Kontinenten recht genau. Aber über den Meeren fehlen noch Daten, denn die Messungen, die es gibt, sind fast ausschließlich von Schiffen gemacht worden, die im Dienst der Wissenschaft unterwegs waren. Auch in den Polregionen ist die Datenlage dünn. Zumindest für die Arktis soll sich das ändern. Korhonen:
"”Im kommenden Jahr wird es eine neue Magnetkarte der Arktis geben. Denn viele Firmen suchen dort nach Bodenschätzen, und der Norwegische Geologische Dienst verhandelt mit ihnen gerade darüber, wie viele dieser Daten bei uns kostenlos veröffentlicht werden dürfen.""
Das Raster, mit dem die Geophysiker die Erde überziehen, hat eine Maschenweite von fünf Kilometern über Land und 50 Kilometern über der See. Der Rechenaufwand hierfür war sehr hoch, denn die Datensätze, die der Karte zugrunde liegen, sind sehr heterogen: Während in Ländern wie Kanada, den USA, Australien oder Finnland Daten mit Auflösungen von einem Kilometer verfügbar sind, mussten anderswo die Messwerte des deutschen Satelliten Champ reichen. Der "sieht" sozusagen alles in einem 400-Kilometer-Raster. Korhonen:
"Für die von uns künftig geplanten Neuauflagen möchten wir die Auflösung verbessern. Im nächsten Schritt denken wir an zwei Kilometer, unser Ziel ist aber ein Kilometer für die digitale Karte."
Dafür hofft Juha Korhonen auf eine neue Satellitengeneration:
"2011 wird es Satellitenmissionen wie Swarm geben, die aus dem Erdorbit heraus sehr detailgenaue Karten von Magnetanomalien erstellen werden. Wir hoffen, dass Esa und Nasa dann diese neuen Daten auch in unsere Weltkarte einfließen lassen."
Die Arbeit geht schon jetzt weiter. Um die Nutzbarkeit der Magnetfelddaten zu optimieren, verknüpfen die Geophysiker derzeit ihre Weltkarte mit anderen digitalen Kartenprojekten wie One-World, die alle verfügbaren geologischen Karten zu einer Weltkarte der Geologie vereinen. Dieses Gemeinschaftsprojekt soll im kommenden Jahr vorgestellt werden – die rohstofffördernde Industrie wird das sehr interessant finden.
"Die Magnetmessungen gehören zu den effizientesten Methoden, nach verborgenen geologischen Strukturen zu suchen und vor allem nach Bodenschätzen. Deshalb sind diese Messungen in allen Ländern durchgeführt worden. Leider gab es bislang keine Karte, die einen weltweiten Überblick über die Magnetfeldanomalien bot. Nun haben wir diese Weltkarte, in der die Datensätze aller geologischen Dienste eingeflossen sind, und unsere Karte deckt fast den gesamten Globus ab."
Diese Weltmagnetfeldkarte soll online für jedermann frei verfügbar sein, auch wenn sich wohl vor allem die Industrie für sie interessieren wird. Schließlich liefert sie wichtige Anhaltspunkte. Korhonen:
"Diese Hintergrundinformationen sind für die Suche nach Lagerstätten ebenso interessant wie für die Abschätzung ihrer Größe und damit der Wirtschaftlichkeit ihres Abbaus. Wir können in den Magnetfeldanomalien nicht nur Erzlagerstätten entdecken, sondern auch Öl- und Gasvorkommen."
Die Karte ist nach der jahrzehntelangen Kartierungsarbeit der Geophysiker über den Kontinenten recht genau. Aber über den Meeren fehlen noch Daten, denn die Messungen, die es gibt, sind fast ausschließlich von Schiffen gemacht worden, die im Dienst der Wissenschaft unterwegs waren. Auch in den Polregionen ist die Datenlage dünn. Zumindest für die Arktis soll sich das ändern. Korhonen:
"”Im kommenden Jahr wird es eine neue Magnetkarte der Arktis geben. Denn viele Firmen suchen dort nach Bodenschätzen, und der Norwegische Geologische Dienst verhandelt mit ihnen gerade darüber, wie viele dieser Daten bei uns kostenlos veröffentlicht werden dürfen.""
Das Raster, mit dem die Geophysiker die Erde überziehen, hat eine Maschenweite von fünf Kilometern über Land und 50 Kilometern über der See. Der Rechenaufwand hierfür war sehr hoch, denn die Datensätze, die der Karte zugrunde liegen, sind sehr heterogen: Während in Ländern wie Kanada, den USA, Australien oder Finnland Daten mit Auflösungen von einem Kilometer verfügbar sind, mussten anderswo die Messwerte des deutschen Satelliten Champ reichen. Der "sieht" sozusagen alles in einem 400-Kilometer-Raster. Korhonen:
"Für die von uns künftig geplanten Neuauflagen möchten wir die Auflösung verbessern. Im nächsten Schritt denken wir an zwei Kilometer, unser Ziel ist aber ein Kilometer für die digitale Karte."
Dafür hofft Juha Korhonen auf eine neue Satellitengeneration:
"2011 wird es Satellitenmissionen wie Swarm geben, die aus dem Erdorbit heraus sehr detailgenaue Karten von Magnetanomalien erstellen werden. Wir hoffen, dass Esa und Nasa dann diese neuen Daten auch in unsere Weltkarte einfließen lassen."
Die Arbeit geht schon jetzt weiter. Um die Nutzbarkeit der Magnetfelddaten zu optimieren, verknüpfen die Geophysiker derzeit ihre Weltkarte mit anderen digitalen Kartenprojekten wie One-World, die alle verfügbaren geologischen Karten zu einer Weltkarte der Geologie vereinen. Dieses Gemeinschaftsprojekt soll im kommenden Jahr vorgestellt werden – die rohstofffördernde Industrie wird das sehr interessant finden.