Weltflüchtlingstag
UNHCR warnt vor dramatischer Unterfinanzierung der Flüchtlingshilfe

Das UNO-Flüchtlingswerk UNHCR hat zum morgigen Weltflüchtlingstag zu mehr Hilfe für Vertriebene aufgerufen.

    Hinter einem Zaun stehen mehrere junge Männner vor einem weißen Zelt. Darauf steht "UNHCR - The UN Refugee-Agency".
    Ein Flüchtlingscamp des UNO-Hilfswerks UNHCR im griechischen Kara Tepe (Archivbild) (dpa / NurPhoto / Nicolas Economou)
    Weltweit seien mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht, erklärte UNHCR-Repräsentantin Thote in Berlin, fast doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Das Flüchtlingshilfswerk habe in diesem Jahr aber vermutlich nur genauso viel Geld zur Verfügung wie 2015 - und das, obwohl die Preise stark gestiegen seien.
    Thote sagte, das habe dramatische Folgen für viele Menschen: „Schwangere Frauen können oft nicht mehr angemessen versorgt werden und Kindern fehlen wichtige Medikamente.“ In einigen Aufnahmeländern müsse das UNHCR die Gesundheitsversorgung selbst für die bedürftigsten Flüchtlinge streichen. Viele Familien äßen nur noch eine einfache Mahlzeit am Tag und Schulen für Flüchtlingskinder müssten schließen. „Das raubt diesen Mädchen und Jungen gleichsam die Zukunft“, sagte die UNHCR-Repräsentantin.
    Nach Angaben des UNHCR sind von den 122 Millionen Vertriebenen zwei Drittel Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Von denen, die ihr Land verlassen haben, leben demnach zwei Drittel im direkten Nachbarland. Zum größten Teil seien es die ökonomisch schwächeren Länder, die die meisten Flüchtlinge aufnähmen, betonte die UNHCR-Vertreterin.
    Diese Nachricht wurde am 19.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.