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''Uni 2000 - Kaderschmiede für die Wirtschaft''

    Unter dem Titel "Universität 2000 - Kaderschmiede für die Wirtschaft?" diskutierten Politiker, Hochschulvertreter und Studierende auf Einladung des Nachrichtenmagazins SPIEGEL am 14. Juni über die Folgen und erste Erfahrungen mit der bayrischen Hochschulreform, deren Umsetzung vor rund einem Jahr begann. Das neue Hochschulgesetz sieht moderne Verwaltungs- und Managementstrukturen sowie die Einführung von Hochschulräten nach amerikanischem Muster vor. Kritiker befürchten jedoch, das die Reformen eine zu starke Ausrichtung der Hochschulausbildung auf die Bedürfnisse der Wirtschaft mit sich bringen. Christian von Carnap-Quernheimb, Referent der Studierendenvertretung der Uni Augsburg, sieht besonders die Einrichtung von Hochschulräten mit Sorge: "Der Hochschulrat ist von der Wirtschaft dominiert. Er entscheidet über Haushalt und Profilbildung der Universität. Eine Abhängigkeit von der Wirtschaft verlangt folglich eine Ausrichtung auf die Wirtschaft." Der bayerische Wissenschaftsminister Hans Zehetmair will das nicht gelten lassen, die Hochschulen könnten ihre Vertreter im Rat selbst bestimmen: "Für die Profilierung der Hochschulen kommt jetzt die Stunde der Wahrheit."

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    Der SPIEGEL führt neben den SPIEGEL-Foren auch regelmäßige Hochschul-Rankings durch, über die er auf seinen Hochschulseiten "UniSPIEGEL" berichtet.

    Das SPIEGEL-Forum Universität 2000 fand am 14. Juni 1999 an der Universität Augsburg statt. Der dortige AStA hat sich kritisch mit der Hochschulreform auseinandergesetzt, unter anderem mit den geplanten Studiengebühren für Zweitstudenten.

    Bayerns Wissenschaftsminister Hans Zehetmair begrüßte zu Beginn des Wintersemesters 1998/99 den Beginn der "zügigen Umsetzung der Hochschulreform."