Nationalsozialismus
Uni-Bibliothek Frankfurt am Main besitzt mehr geraubte Bücher als vermutet

Rund 7.500 Bücher im Bestand der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main sind während der NS-Diktatur unrechtmäßig enteignet worden.

    Drei alte, historische Bücher stehen aneinander gelehnt in einem Regal
    Drei alte, historische Bücher stehen aneinander gelehnt in einem Regal (IMAGO / Design Pics / IMAGO)
    Das teilte die Goethe-Universität zum Abschluss ihres ersten Provenienz-Forschungsprojekts mit und betonte, dies seien wesentlich mehr als erwartet. Die Arbeit müsse weitergehen, um rechtmäßige Besitzer zu ermitteln und Exponate restituieren zu können. Der Präsident der Goethe-Universität, Enrico Schleiff, erklärte, die Universität stelle sich ihrer Geschichte. Dass diese Aufgabe nun so viel umfangreicher sein werde als erwartet, stelle sie vor große Herausforderungen. Die Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig betonte, die schiere Menge der geraubten Bücher in den gemeinsamen Beständen von Stadt und Universität sei bestürzend.
    Die Frankfurter Hochschule hatte seit Herbst 2020 die Herkunft von insgesamt rund 79.000 Bänden geprüft, die zwischen 1942 und 1945 in den Bestand der Universitätsbibliothek aufgenommen worden waren. Außerdem wurden Bücher aus dem früheren amerikanischen "Offenbach Archival Depot" begutachtet. Dieses war nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet worden, um Raubgut zurückgeben. In vielen Fällen waren die einstigen Besitzer jedoch nicht mehr zu ermitteln.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.