Otto Junghans hat einen ruhigen Dienst. In der Leitwarte laufen die Fehlermeldungen aus allen Teilen der Hochschule zusammen. Doch allzu viele Fehler können gar nicht auftreten, weil allzu viel ja gar nicht angeschaltet ist.
Die ganze Maschinentechnik ist abgeschaltet, die nicht gebraucht wird, von den ganzen Lüftungsanlagen, praktisch Zuluft, Abluft und so weiter, und genauso ist es auch mit dem Strom. Die Heizung ist natürlich auch abgeschaltet. Aber da, wo sich die Leute aufhalten, da ist die Heizung natürlich in Betrieb. Ich frier nicht!
Und auch der Sicherheitsmann, der sicherheitshalber seinen Namen nicht nennen will, kommt eher ins Schwitzen statt zum Frieren. Seine Aufgabe: Die unendlich lang scheinenden Korridore ablaufen und schauen, ob alles in Ordnung ist.
Es ist ungewohnt, vor allem nachts oder abends, so gegen 21 Uhr. Und wenn keiner mehr da ist, ist das doch ganz schön gespenstisch. Vor allen Dingen, wenn in der Bibliothek die Regale knarren, da meint man immer: Oben ist jemand und unten ist jemand. Obwohl man es ja trotzdem kennt, ist es irgendwie unheimlich. Das kommt halt von den Dächern her oder Schwankungen; ich weiß es nicht, keine Ahnung. Die machen ja so komische Bewegungen. Das kann aber auch vom Dach sein.
Ansonsten: Keine besonderen Vorkommnisse in der menschenleeren Uni Konstanz, die so menschenleer auch wieder nicht ist. 200 Namen umfasst die Liste jener Personen, die trotz der vom Rektor angeordneten Schließung bis zum 3. Januar Zutritt haben: Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter, die länger angesetzte Versuchsreihen betreuen, Hausmeister, Mitarbeiter des technischen Dienstes, die dringende Reparaturarbeiten erledigen. Manchmal hat der Sicherheitsmann mit denen seine liebe Not.
Wenn sie die Zeit überschritten haben, länger als 30 Minuten, dann müssen wir die Leute suchen gehen. Normalerweise sind nur die Leute heute da, die in der Liste drinstehen.
Elvira Lange steht auf dieser Liste. Elvira Lange arbeitet in der Tierforschungsanstalt der Universität Konstanz. Und da kann es keine Weihnachtspause geben.
Also ich hole jetzt die Futterdose und füttere die Goldfische. Tetramin in Flocken - das kommt jetzt auf die Wasseroberfläche, und die Fische können sich jetzt satt fressen - das ist alles.
Eigentlich ist das noch nicht alles. Denn wenn die Goldfische erst mal satt sind, ist für Elvira Lange die Arbeit noch lange nicht zu Ende. Denn wie lange auch immer die vom Rektor verordnete Weihnachtspause sein mag, die Versuchstiere an der Uni haben trotzdem Hunger .
Die Mäuse haben wir noch, da wird ein Kontrollgang gemacht, hauptsächlich die Wasserflaschen. Dann haben wir Heuschrecken, da wird auch noch ein Kontrollgang gemacht. Dann haben wir Schafe. Die werden auch gefüttert und gemistet ein bisschen.
Vier Stunden am Tag ist die Tierpflegerin damit beschäftigt, die Zwei- und Vierbeiner in Uni-Diensten satt zu machen. Die Leere um sie herum ist für Elvira Lange nichts ungewöhnliches: Denn auch an normalen Wochenenden, wenn in den übrigen Bereichen der Uni der Bär tobt, ist in der Tierversuchsanlage kaum was los. Und Hochschul-Tiere, das weiß Elvira Lange, sind um die Weihnachtsfeiertage herum auch viel genügsamer als die Menschen. Bietet man ihnen einen Festtags-Braten an, verschmähen sie den glatt.
Das sind Piranhas. Haben Sie das schon mal probiert, Finger rein und so? Das kann man machen. Es passiert nichts. Das sind Feiglinge. Sie sehen es ja selber, sie verstecken sich vor uns. Das sind ausgewachsene Piranhas und haben sich versteckt. Das sind Feiglinge.
Die ganze Maschinentechnik ist abgeschaltet, die nicht gebraucht wird, von den ganzen Lüftungsanlagen, praktisch Zuluft, Abluft und so weiter, und genauso ist es auch mit dem Strom. Die Heizung ist natürlich auch abgeschaltet. Aber da, wo sich die Leute aufhalten, da ist die Heizung natürlich in Betrieb. Ich frier nicht!
Und auch der Sicherheitsmann, der sicherheitshalber seinen Namen nicht nennen will, kommt eher ins Schwitzen statt zum Frieren. Seine Aufgabe: Die unendlich lang scheinenden Korridore ablaufen und schauen, ob alles in Ordnung ist.
Es ist ungewohnt, vor allem nachts oder abends, so gegen 21 Uhr. Und wenn keiner mehr da ist, ist das doch ganz schön gespenstisch. Vor allen Dingen, wenn in der Bibliothek die Regale knarren, da meint man immer: Oben ist jemand und unten ist jemand. Obwohl man es ja trotzdem kennt, ist es irgendwie unheimlich. Das kommt halt von den Dächern her oder Schwankungen; ich weiß es nicht, keine Ahnung. Die machen ja so komische Bewegungen. Das kann aber auch vom Dach sein.
Ansonsten: Keine besonderen Vorkommnisse in der menschenleeren Uni Konstanz, die so menschenleer auch wieder nicht ist. 200 Namen umfasst die Liste jener Personen, die trotz der vom Rektor angeordneten Schließung bis zum 3. Januar Zutritt haben: Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter, die länger angesetzte Versuchsreihen betreuen, Hausmeister, Mitarbeiter des technischen Dienstes, die dringende Reparaturarbeiten erledigen. Manchmal hat der Sicherheitsmann mit denen seine liebe Not.
Wenn sie die Zeit überschritten haben, länger als 30 Minuten, dann müssen wir die Leute suchen gehen. Normalerweise sind nur die Leute heute da, die in der Liste drinstehen.
Elvira Lange steht auf dieser Liste. Elvira Lange arbeitet in der Tierforschungsanstalt der Universität Konstanz. Und da kann es keine Weihnachtspause geben.
Also ich hole jetzt die Futterdose und füttere die Goldfische. Tetramin in Flocken - das kommt jetzt auf die Wasseroberfläche, und die Fische können sich jetzt satt fressen - das ist alles.
Eigentlich ist das noch nicht alles. Denn wenn die Goldfische erst mal satt sind, ist für Elvira Lange die Arbeit noch lange nicht zu Ende. Denn wie lange auch immer die vom Rektor verordnete Weihnachtspause sein mag, die Versuchstiere an der Uni haben trotzdem Hunger .
Die Mäuse haben wir noch, da wird ein Kontrollgang gemacht, hauptsächlich die Wasserflaschen. Dann haben wir Heuschrecken, da wird auch noch ein Kontrollgang gemacht. Dann haben wir Schafe. Die werden auch gefüttert und gemistet ein bisschen.
Vier Stunden am Tag ist die Tierpflegerin damit beschäftigt, die Zwei- und Vierbeiner in Uni-Diensten satt zu machen. Die Leere um sie herum ist für Elvira Lange nichts ungewöhnliches: Denn auch an normalen Wochenenden, wenn in den übrigen Bereichen der Uni der Bär tobt, ist in der Tierversuchsanlage kaum was los. Und Hochschul-Tiere, das weiß Elvira Lange, sind um die Weihnachtsfeiertage herum auch viel genügsamer als die Menschen. Bietet man ihnen einen Festtags-Braten an, verschmähen sie den glatt.
Das sind Piranhas. Haben Sie das schon mal probiert, Finger rein und so? Das kann man machen. Es passiert nichts. Das sind Feiglinge. Sie sehen es ja selber, sie verstecken sich vor uns. Das sind ausgewachsene Piranhas und haben sich versteckt. Das sind Feiglinge.