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Uni-Trophy geht an Göttingen

Wer studiert, verbringt viel Zeit in vollen Hörsälen, stickigen Bibliotheken und natürlich zu Hause am Schreibtisch. Als Ausgleich dazu ist Sport besonders gut geeignet, um nicht nur den Geist zu trainieren. Seit einigen Jahren haben sich deshalb besonders im Fußball Hochschulmannschaften gegründet, die jetzt erstmalig in Göttingen gegeneinander antraten, um den Sieger der so genannten Uni-Trophy landesweit zu ermitteln.

Von Eva Werler |
    "So das sieht gut aus, Teams sind bereit fürs Halbfinale, dann kann's in zwei Minuten los gehen, viel Spaß...."

    Am vergangenen Wochenende waren die Fußballplätze am Göttinger Institut für Leibesübungen, kurz IfL, dicht umdrängt. Auf sechs Kleinfeldern traten Hochschulmannschaften aus ganz Deutschland gegeneinander an. In 15 Standorten waren zuvor die Regionalmeister ausgespielt worden, die nun in Göttingen aufeinander trafen. Schon die Namen der Teams verrieten, dass der Spaß im Vordergrund steht.

    "Wir sind die gemolkenen Bauern...."

    "Turbine Spoh"

    "Die Turnerschaft Hansea"

    Aktionskreis Blutgrätsche, Zeugende Yeboahs oder Hinter Mailand, der Fantasie bei der Namenswahl sind keine Grenzen gesetzt, sagt Organisator Christoph Köchy:

    "Von Borfkas Erben, das ist natürlich schon ganz lustig, aber auf dem Platz ist das vorbei, da möchte jeder gewinnen, da wird der Sache dann schon ehrgeizig nachgegangen."

    Und so ging es auf den Plätzen auch nicht zimperlich zu. Trainer Roy Pfeifferling von der SG Salzberg aus Kassel gibt seinen Spielern Anweisungen.

    "... die SG Salzberg im Angriff... ."

    "… bis jetzt gut gespielt... - werden sich das Finale nicht mehr nehmen lassen."

    Zusammengefunden haben sich die meisten Mannschaften über das gemeinsame Studium, sagt Jascha von der Turnerschaft Hansea:

    "Wir studieren alle, wir saufen alle, wir machen Sport, ja es ist so ne Zweckgemeinschaft."

    Für die Hanseaten läuft es heute gar nicht schlecht:

    "Ich würde mal sagen grandios, nachdem wir in Hannover die beste von 60 Mannschaften waren. Ich würde sagen, der Pokal wir unser sein."

    Der selbstorganisierte Hochschulsport boomt, sagt Organisator Christoph Köchy. Allein in Göttingen gebe es inzwischen 84 Fußballmannschaften. Meist finden sich Kommilitonen des selben Fachs zusammen. Fußball sei da nur eine Sportart:

    "Es ist allgemein ein Bedarf da, auch in anderen Sportarten, Fußball ist natürlich das was die meisten Leute bewegt... auch Basketballliga in Göttingen und in Kiel."

    Für viele Spieler ist es wichtig, mal was anderes als Bücher zu sehen, meint Jan aus Göttingen.

    "Sport als Ausgleich neben der uni ist genau das richtige. Ich bin nicht so der Vereinsmeier, aber hier mit Studienkollegen zu spielen ist schon genau das richtige."

    Mehr Freiheiten zu haben als in den "normalen" Vereinen, das sei für die Studenten wichtig, besonders in Punkto Trainingszeiten, sagt Organisator Köchy. Das mache den Reiz aus. Die Trainingszeiten der einzelnen Mannschaften variieren daher auch sehr.
    "Immer montags - sehen es aber ganz locker."

    "Gar nicht, machen das wett mit Teamgeist."

    "Acht mal die Woche, immer."

    Im Finale stehen zum Schluss die SG Salzberg aus Kassel und das weiße Ballett aus Göttingen. Die Fans toben.

    Den heiß umkämpften Pokal, die Uni-Trophy, holen sich in diesem Jahr die Lokalmatadoren aus Göttingen, das Weiße Ballett. Fazit des Wochenendes: Super Stimmung, allen hat es Spaß gemacht, Wiederholung erwünscht.