
Um der traditionellen Praxis wie geplant bis 2030 ein Ende zu setzen, müsste der weltweite Rückgang 27-mal so schnell erfolgen wie bisher, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen bei der Vorstellung eines Berichts in Köln mit. Den Angaben zufolge geht die Entwicklung zwar zurück. Aufgrund gestiegener Geburtenraten nahm die absolute Zahl aber in den vergangenen Jahren auf geschätzt 230 Millionen zu. Laut UNICEF sind das 30 Millionen betroffene Frauen und Mädchen mehr als bei der vorangegangenen Erhebung 2016.
In einigen Ländern gibt es auch bei den Fallzahlen positive Entwicklungen. So gingen sie etwa in Kenia, Sierra Leone und Ägypten zuletzt zurück. Exekutivdirektorin Russell betonte, besorgniserregend sei indes, dass heute mehr Mädchen in jüngerem Alter der Praxis ausgesetzt seien als früher. Viele erlitten die Prozedur schon vor ihrem fünften Geburtstag.
Jahrtausendealte Vorstellungen
Weibliche Genitalverstümmelung ist vor allem in Afrika und Asien verbreitet. Sie geht auf jahrtausendealte Vorstellungen zurück. Bei dem operativen Eingriff werden die äußeren weiblichen Genitalien teilweise oder vollständig entfernt. Oft wird dies darüber hinaus noch von Beschneiderinnen ohne medizinische Kenntnisse und ohne sterile Werkzeuge durchgeführt
In seinem Bericht "Female Genital Mutilation: A Global Concern" ("Weibliche Genitalverstümmelung: Ein weltweites Problem") stellte UNICEF alle verfügbaren aktuellen Statistiken zu weiblicher Genitalverstümmelung zusammen.
Diese Nachricht wurde am 08.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.