
"Wir fliegen im deutschen Frauenfußball völlig unter unseren Möglichkeiten. Wenn ich sehe, welche finanziellen Möglichkeiten wir im Profifußball haben, ist es beschämend, wie wenig bei den Frauen ankommt", sagte Zingler dem "Tagesspiegel".
Für viele sind die Aufsteigerinnen aus Köpenick, die den Durchmarsch von der Regional- in die Bundesliga schafften, so etwas wie ein Leuchtturmprojekt. Vor wenigen Jahren begann die Professionalisierung der Unioner Frauenabteilung. Die Spielerinnen erhielten einen Profivertrag und ein "entsprechendes Gehalt", wie es Zingler damals formulierte.
Kritik an mangelnder Professionalisierung
"Im Gegensatz zu vielen Vereinen sehen wir unsere Profimannschaften als eine Abteilung. Es gibt eine Kasse und wir als Verein entscheiden politisch, wofür das Geld ausgegeben wird", erklärte Zingler weiter. An der Konkurrenz übte er hingegen Kritik: Vereine sollten nicht von Professionalisierung sprechen, wenn sie diese nicht ernst nähmen.
Laut Zingler zahlt Union den Frauen gute, aber keine überhöhten Gehälter. Das könnten sich andere Vereine genauso leisten, betonte der 61-Jährige klar. Sein Ziel sei es, dass die Frauen irgendwann 30.000 oder 50.000 Euro oder sogar mehr verdienten. Dafür müsse aber der ganze Markt wachsen. "Und das ist in Deutschland nicht der Fall. Im Gegenteil: Hier wird der Frauenfußball klein gehalten."
Rekordkulisse zum Eröffnungsspiel in München
Zum offiziellen Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga der Frauen wird heute eine Rekordkulisse erwartet. Das Spiel zwischen Meister Bayern München und Bayer Leverkusen findet in der Münchener Allianz Arena statt.
Vorab wurden bereits über 50.000 Tickets verkauft, so viele wie noch nie für ein Spiel der Frauen-Bundesliga. Die höchste Zuschauerzahl eines deutschen Frauen-Spiels auf Vereinsebene liegt bisher bei 57.000 - beim DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Hamburg und Bremen im vergangenen März.
Diese Nachricht wurde am 06.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.