
Die Unionsfraktion verlangte nach übereinstimmenden Berichten von der SPD, die Abstimmung über deren Kandidatin Brosius-Gersdorf von der Tagesordnung zu nehmen. Demnach drohte die Union mit Enthaltung bei der geheimen Wahl, sollte die Abstimmung nicht verschoben werden. Als Begründung wurden den Berichten zufolge Plagiatsvorwürfe gegen die Jura-Professorin vorgebracht. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Unionsfraktion erhebliche Vorbehalte gegen Brosius-Gersdorf geäußert, unter anderem wegen ihrer Haltung zu Abtreibungen.
Die SPD-Fraktion strebt nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur zunächst eine Unterbrechung der Bundestagssitzung an. Die Abgeordneten wurden demnach noch für den Vormittag zu einer Sondersitzung der Fraktion einberufen.
Für die drei vakant werdenden Stellen am Bundesverfassungsgericht hat die Union den Juristen Spinner nominiert, die SPD neben Brosius-Gersdorf die Juristin Kaufhold. Für die Wahl im Bundestag ist eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Abgeordneten nötig. Das bedeutet, dass Stimmen von AfD und Linkspartei benötigt werden könnten.
Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.