Auf einer Tagung im Rahmen der Berliner Bildungsdialoge diskutierten am 21. September Vertreter aus Bildung, Politik und Wirtschaft über "Hochschulräte als Steuerungsinstrumente von Hochschulen". Auf großes Interesse stieß dabei die Vorstellung des Unirats an der Universität Basel, der bereits seit einigen Jahren umfassende Vollmachten bei der Hochschulleitung hat. "Das Modell Basel ist in aller Munde, weil Basel eines der ersten Beispiele dafür ist, dass die letzte Aufsicht und Entscheidung über eine Hochschule voll und ganz einem Unirat übergeben wurde", berichtet Rolf Soiron, der Präsident des Baseler Unirats. Ähnliche Gedanken hegten derzeit die meisten Universitäten in Europa, fügt der Rektor der Universität, Professor Ulrich Gäbler hinzu. Bis auf die Genehmigung eines Globalbudgets und den Numerus Clausus liegt in Basel alles in der Hand des Unirats. Die Hochschulautonomie liegt ganz bei diesem kleinen Kreis vom Staat berufener Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft. Soiron sieht darin einen Vorteil für mehr Effizienz: "Wäre die Uni zur Mittelverteilung selbst aufgerufen, bestünde die Gefahr der gegenseitigen Blockade. Die Philosophen werden ihre Mittel nicht freiwillig zugunsten der Biologen freigeben, die Biologen nicht zugunsten der Theologen... So könnte es ewig weiter gehen." Im Unirat trifft sich etwa alle sechs Wochen eine Runde aus zwölf Personen. Jeweils drei werden von den Kantonen Basel-Stadt und -Land berufen, drei von den Ministerien und drei - die allerdings kein Stimmrecht haben - von der Unileitung. Der Unirat wird für vier Jahre gewählt, ist niemandem rechenschaftspflichtig und kann auch nicht gestürzt werden.
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Weitere Informationen über den Unirat an der Universität Basel und seine Aufgaben und Kompetenzen.
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