Olympische Spiele in der Rhein-Ruhr-Region – das ist der Traum von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Sportmanager Michael Mronz und den diversen Kommunen, in denen die Spiele stattfinden sollen.
Alle wollen weiter an einer Bewerbung festhalten, obwohl sich das IOC für 2032 praktisch für Brisbane festgelegt hat. Die kleine Schwester der Olympischen Spiele kommt jetzt aber auf jeden Fall nach NRW: Die World University Games, besser bekannt als Universiade. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband hat am Samstag den Zuschlag für 2025 erhalten.
Universiade soll Impulse bringen
Als zweitgrößte internationale Sportveranstaltung der Welt biete die Universiade eine gute Gelegenheit, sich mit der Umsetzung von Sportgroßveranstaltungen in der Zukunft auseinanderzusetzen, so Jörg Förster, Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands. Außerdem gebe es die Möglichkeit, Prozesse in der Region anzustoßen.
"Das sind einerseits Entwicklungsthemen, die so etwas wie Strukturentwicklung in einer Region umfassen, aber andererseits natürlich auch Entwicklungsthemen, was den Sport insgesamt betrifft. Und Entwicklungsthemen, die die Frage von Partizipation von gesellschaftlichen Gruppen an solchen Entwicklungen betreffen."
Nachhaltigkeit als gesellschaftlicher Auftrag
Schon in der Bewerbung um die Universiade wurde Nachhaltigkeit groß geschrieben. Für Förster ist es wichtig, dass Sportgroßveranstaltung ihre Wirkung und Reichweite nutzen, um sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen:
"Es geht gar nicht mehr um die Frage, ob wir damit einen besonderen USP erzeugen. Sondern das ist einfach ein gesellschaftlicher Auftrag, den wir haben, wenn wir mit öffentlichen Mitteln umgehen und solche Veranstaltung realisieren wollen."
Für die Universiade sollen daher nur bestehende Sportanlagen genutzt werden, zudem soll auch kein extra Athletendorf gebaut werden.
Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fehlt noch
Bei der Universiade treten rund 10.000 Athleten und Athletinnen aus 170 Ländern an. Austragungsstädte für die 18 Sportarten sind Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim an der Ruhr. Trotz der Größe des Events fehlt es der Universiade noch an Medienpräsenz. Das soll sich ändern:
"Wir wollen die Wahrnehmung der Veranstaltung ändern. Wir wollen die Wahrnehmung des Studierenden-Sports ändern. Ich würde nicht sagen wollen, dass es die besseren Olympischen Spiele sind. Es ist einfach ein sehr besonderes Veranstaltungskonzept und über die Jahrzehnte sehr klug ausgestaltet worden."
Die Begnungen seien auch nochmal von anderer Qualität als bei Olympischen Spielen, davon schwärmten zum Beispiel Sportler wie Turner Fabian Hambüchen, der 2015 an der Universiade in Kasan teilnahm. "Die haben Erinnerungen, die sich offensichtlich so positiv eingeprägt haben, dass ich schon sagen würde: Das, was bei der Universiade stattfindet, verkörpert zutiefst den olympischen Geist", so Förster.
Spirit und Mehrwert von Sportevents zeigen
Die bisher gescheiterten Bemühungen, die Olympischen Spiele 2032 auch in die Rhein-Ruhr-Region zu holen, hätten keinen Einfluss auf die Universiade 2025, da das Land NRW weiterhin an der Austragung von Sportgroßveranstaltungen interessiert sei:
"Der Spirit, den die Region entwickelt im Hinblick auf Sportgroßveranstaltung in der Zukunft, wird auch weitergetragen. Wir sind Teil einer Gesamtstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen."
Ziel der Strategie sei es, sich mit Sportevents auseinanderzusetzen, Vorbehalte abzubauen und mit ihrer Austragung eine gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
"Wir wollen weiter dazu beitragen, dass diese Idee, diese Flamme in den Herzen und in den Köpfen, weiter brennt. Sportgroßveranstaltungen haben einen Mehrwert für eine Region, für die Menschen, die da leben, für den Sport, für die Gesellschaft."