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Provenienzforschung
Universität Göttingen übergibt Gebeine aus Kolonialzeit an Neuseeland

Die Universität Göttingen hat Gebeine aus der Kolonialzeit an Neuseeland zurückgegeben. Bei einer Zeremonie in Göttingen bat Universitäts-Präsident Metin Tolan um Entschuldigung dafür, dass die Gebeine in der Kolonialzeit gestohlen wurden.

    Hinweisschild Georg-August-Universit
    Die Universität Göttingen lässt die Herkunft von Gebeinen in der Sammlung überprüfen. (imago/Klaus Martin Höfer)
    Tolan sprach von einer dunklen Geschichte der Wissenschaft und betonte, dass die Herkunft weiterer Schädel identifiziert werden müsse, um sie zurückzuführen. Bei den 32 nun übergebenen Gebeinen handelt es sich um menschliche Überreste von Vorfahren der Maori und Moriori.
    Die Vertreter Neuseelands sowie der zwei Volksgruppen übergaben der Universität als Dank ein Geschenk. Die Delegation wird in den kommenden Tagen auch noch in anderen deutschen Städten koloniales Raubgut entgegennehmen.
    Die Rückgabe in Göttingen ist Teil eines internationalen Forschungsprojektes, das über 1.000 menschliche Überreste in den Sammlungen der Universität auf ihre koloniale Vergangenheit untersucht.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.