In dreieinhalb Jahren soll das Meiste geschafft sein. Bis dahin sollen die Studiengänge der sieben teilnehmenden Universitäten sukzessive miteinander vernetzt werden. Allen Studenten, die in einer der sieben Partneruniversitäten der Großregion eingeschrieben sind, soll dann ein Angebot gemacht werden können, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu absolvieren. Und zwar ohne dass ein Student eine besondere Affinität zum jeweiligen Nachbarland also entweder zu Frankreich, Belgien, Luxemburg oder Deutschland aufweist, und ohne dass er sich zu Beginn seines Studiums bewusst für einen internationalen Weg entscheiden muss, sagt Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes.
"Wir möchten, dass die Grenznähe erlebbar wird und dass es jedem Studierenden in den Sinn kommt, diese auch tatsächlich zu nutzen, als Chance für seine/ihre Ausbildung. Ich glaube, das ist der Unterschied zum Programm der deutsch/französischen Hochschule. Dort entscheidet man sich einmal für ein grenzüberschreitendes Studium, was gut ist. Wir möchten das in die Breite tragen."
Von Luxemburg aus betrachtet, dem geographischen Zentrum der Großregion, liegt jede der sieben beteiligten Universitäten: Saarbrücken, Trier und Kaiserslautern, Lüttich in Belgien sowie Metz und Nancy in Frankreich in einem Radius von 100 Kilometern. Also nebenan. Das gelte es zu nutzen, denn nicht für jeden Studenten sei Paris, Berlin oder Brüssel auch erreichbar, argumentiert der Rektor der Universität Lüttich, Bernard Rentier:
"Europa ist groß, man kann überall hingehen. Aber für viele Studenten bedeutet das erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Und wenn man sich da auf Kontakte stützen kann, einen Sprachwechsel in relativer Nähe vollziehen kann, dann ist das eine Trumpfkarte, die wir ausspielen können. Und wir hoffen, dass dieses Angebot die Studenten auch anzieht."
Die französischen Universitäten Metz und Nancy kennen diese Problematik sehr genau. Straßburg die zweitgrößte Universität Frankreichs und eben Paris wirken wie Staubsauger. Dieser Konkurrenz wollen sich Metz und Nancy erwehren. Gemeinsam mit Luxemburg und Saarbrücken bietet Nancy zum Beispiel einen trinationalen Studiengang Physik an, der zu gleichen Teilen an den drei Standorten absolviert wird. Zehn Studenten sitzen pro Semester in diesem Studiengang, ein exklusives Grüppchen, das auf das Beste betreut wird. Einer davon ist Gernot Scherer, inzwischen im sechsten Semester.
"Die Physik ist natürlich unabhängig vom Studienplatz. Aber es ist die Art und Weise wie man mit der Physik umgeht, die Herangehensweise an die Probleme, der Umgang der Menschen miteinander, der Umgang von Student zu Professor, all das ist an den einzelnen Standorten unterschiedlich, da lernt man sehr viel fürs spätere Leben."
Pauline Desclau, promoviert inzwischen in München über das Thema Brennstoffzelle. Ihren Abschluss, ein in allen drei Ländern gültiges Diplom, hat sie in Saarbrücken erworben. Ohne das Angebot ihrer Heimatuni Nancy hätte sie den Weg nach Deutschland kaum gefunden. Sie hat sich bewusst für das viel weniger verschulte universitäre System in Deutschland entschieden.
"Also für mich, ich habe nur ein Jahr in Deutschland studiert, das fünfte und sechste Semester, ich finde dieses System für mich besser."
Auf solche Effekte, wie sie bei Pauline eingetreten sind, hoffen auch die Luxemburger. Sie sind erst im Begriff, eine Voll-Universität aufzubauen. Sie konzentrieren sich dabei auf Schwerpunkte und setzen darauf, einzelne Fächer mit Hilfe des universitären Angebots der Großregion darstellen zu können. Ohnehin muss jeder luxemburgische Student mindestens ein Auslandssemester vorweisen, sonst wird er zum Examen nicht zugelassen. Allerdings gehen den Luxemburgern dadurch viele Hochschulabsolventen verloren, die in der nach wie vor boomenden Wirtschaft des Landes dringend benötigt werden. Das Konzept der Großregion kann hier für Abhilfe sorgen, davon ist Roland Sanctuari, Assistenzprofessor an der physikalischen Fakultät der Universität Luxemburg überzeugt.
"Ich denke, dass Luxemburg darauf aus ist, exzellente ausländische Studenten nach Luxemburg zu ziehen. Das ist auch im Moment so, die meisten Studenten im "Cursus Integré" sind ausländische Studenten, hauptsächlich aus Deutschland und Frankreich."
Die formale Grundlage für die Zusammenarbeit der Universitäten der Großregion bildet der Bologna-Prozess, der die Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse in Europa zum Ziel hat. Darüber hinaus werden jedoch die Studieninhalte aufeinander abgestimmt werden müssen, damit einzelne Module des Studiums als gleichwertig anerkannt und auch ersetzt werden können. Am Ende werden die Studenten verschiedene Abschlusszertifikate erwerben können vom klassischen Doppel oder Triple-Diplom bis hin zum nationalen Diplom mit Zusatzqualifikation. Volker Linneweber:
"Das heißt ein Abschluss an der Universität x und im "Diplome of supplement" steht, die Kurse x oder y wurden an den Hochschulen in Frankreich oder Belgien studiert."
Insgesamt sechs Millionen Euro stehen dem Hochschulverbund zur Verfügung, seine Pläne, einer Universität der Großregion, zu verwirklichen.
"Wir möchten, dass die Grenznähe erlebbar wird und dass es jedem Studierenden in den Sinn kommt, diese auch tatsächlich zu nutzen, als Chance für seine/ihre Ausbildung. Ich glaube, das ist der Unterschied zum Programm der deutsch/französischen Hochschule. Dort entscheidet man sich einmal für ein grenzüberschreitendes Studium, was gut ist. Wir möchten das in die Breite tragen."
Von Luxemburg aus betrachtet, dem geographischen Zentrum der Großregion, liegt jede der sieben beteiligten Universitäten: Saarbrücken, Trier und Kaiserslautern, Lüttich in Belgien sowie Metz und Nancy in Frankreich in einem Radius von 100 Kilometern. Also nebenan. Das gelte es zu nutzen, denn nicht für jeden Studenten sei Paris, Berlin oder Brüssel auch erreichbar, argumentiert der Rektor der Universität Lüttich, Bernard Rentier:
"Europa ist groß, man kann überall hingehen. Aber für viele Studenten bedeutet das erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Und wenn man sich da auf Kontakte stützen kann, einen Sprachwechsel in relativer Nähe vollziehen kann, dann ist das eine Trumpfkarte, die wir ausspielen können. Und wir hoffen, dass dieses Angebot die Studenten auch anzieht."
Die französischen Universitäten Metz und Nancy kennen diese Problematik sehr genau. Straßburg die zweitgrößte Universität Frankreichs und eben Paris wirken wie Staubsauger. Dieser Konkurrenz wollen sich Metz und Nancy erwehren. Gemeinsam mit Luxemburg und Saarbrücken bietet Nancy zum Beispiel einen trinationalen Studiengang Physik an, der zu gleichen Teilen an den drei Standorten absolviert wird. Zehn Studenten sitzen pro Semester in diesem Studiengang, ein exklusives Grüppchen, das auf das Beste betreut wird. Einer davon ist Gernot Scherer, inzwischen im sechsten Semester.
"Die Physik ist natürlich unabhängig vom Studienplatz. Aber es ist die Art und Weise wie man mit der Physik umgeht, die Herangehensweise an die Probleme, der Umgang der Menschen miteinander, der Umgang von Student zu Professor, all das ist an den einzelnen Standorten unterschiedlich, da lernt man sehr viel fürs spätere Leben."
Pauline Desclau, promoviert inzwischen in München über das Thema Brennstoffzelle. Ihren Abschluss, ein in allen drei Ländern gültiges Diplom, hat sie in Saarbrücken erworben. Ohne das Angebot ihrer Heimatuni Nancy hätte sie den Weg nach Deutschland kaum gefunden. Sie hat sich bewusst für das viel weniger verschulte universitäre System in Deutschland entschieden.
"Also für mich, ich habe nur ein Jahr in Deutschland studiert, das fünfte und sechste Semester, ich finde dieses System für mich besser."
Auf solche Effekte, wie sie bei Pauline eingetreten sind, hoffen auch die Luxemburger. Sie sind erst im Begriff, eine Voll-Universität aufzubauen. Sie konzentrieren sich dabei auf Schwerpunkte und setzen darauf, einzelne Fächer mit Hilfe des universitären Angebots der Großregion darstellen zu können. Ohnehin muss jeder luxemburgische Student mindestens ein Auslandssemester vorweisen, sonst wird er zum Examen nicht zugelassen. Allerdings gehen den Luxemburgern dadurch viele Hochschulabsolventen verloren, die in der nach wie vor boomenden Wirtschaft des Landes dringend benötigt werden. Das Konzept der Großregion kann hier für Abhilfe sorgen, davon ist Roland Sanctuari, Assistenzprofessor an der physikalischen Fakultät der Universität Luxemburg überzeugt.
"Ich denke, dass Luxemburg darauf aus ist, exzellente ausländische Studenten nach Luxemburg zu ziehen. Das ist auch im Moment so, die meisten Studenten im "Cursus Integré" sind ausländische Studenten, hauptsächlich aus Deutschland und Frankreich."
Die formale Grundlage für die Zusammenarbeit der Universitäten der Großregion bildet der Bologna-Prozess, der die Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse in Europa zum Ziel hat. Darüber hinaus werden jedoch die Studieninhalte aufeinander abgestimmt werden müssen, damit einzelne Module des Studiums als gleichwertig anerkannt und auch ersetzt werden können. Am Ende werden die Studenten verschiedene Abschlusszertifikate erwerben können vom klassischen Doppel oder Triple-Diplom bis hin zum nationalen Diplom mit Zusatzqualifikation. Volker Linneweber:
"Das heißt ein Abschluss an der Universität x und im "Diplome of supplement" steht, die Kurse x oder y wurden an den Hochschulen in Frankreich oder Belgien studiert."
Insgesamt sechs Millionen Euro stehen dem Hochschulverbund zur Verfügung, seine Pläne, einer Universität der Großregion, zu verwirklichen.