Abguss-Sammlungen der Vorkriegszeit
Universität Jena bekommt wertvolle Skulpturen zurück

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena erhält ihre vollständige Sammlung von Abgüssen antiker Skulpturen und Reliefs zurück. Darauf verständigten sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Hochschule.

    Das Siegel und der Schriftzug der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Siegel der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Martin Schutt / dpa / Martin Schutt)
    Die Rückübertragung soll laut Universität am Mittwoch im Rahmen eines Festaktes in Jena erfolgen. Archäologie-Professorin Eva Winter erklärte, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts erworbenen Abgüsse antiker Kunstwerke seien "Ausweis der einstigen Gelehrsamkeit der Jenaer Bürgerschaft". Durch Spenden und Eintrittsgelder zu öffentlichen Vorträgen über die klassische Antike sei so Stück für Stück eine der bedeutendsten Abguss-Sammlungen der Vorkriegszeit zusammengetragen worden.

    Sammlung ging 1983 nach Berlin

    Die Sammlung wurde den Angaben zufolge 1908 im Archäologischen Museum der Universität untergebracht. Heute befinden sich dort die Cafeteria und das Studierenden-Service-Zentrum. Laut Winter ist noch nicht vollständig aufgeklärt, unter welchen Umständen die Abgüsse zu DDR-Zeiten weggegeben wurden. Die Sammlung sei 1962 zunächst ins Schloss Sondershausen gebracht worden, von dort 1983 in die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin, der das Eigentum an ihnen übertragen wurde. Anfang der 90er Jahre kehrten viele Abgüsse als Dauerleihgaben nach Jena zurück.
    Diese Nachricht wurde am 07.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.