Das Völkerrecht verbiete, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben benötigten, erklärte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, in Genf. Die Verpflichtung, die Zivilbevölkerung und zivile Objekte zu schonen, gelte auch während der Angriffe. Eine Belagerung müsse zudem durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt sein. Andernfalls käme sie einer kollektiven Bestrafung gleich. Die Weltgesundheitsorganisation forderte einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Derzeit werde mit Ägypten über den Transport von Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen verhandelt, hieß es.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag tausende Raketen auf Israel abgefeuert, gleichzeitig drangen hunderte Kämpfer in den Süden Israels ein und töteten Zivilisten und Soldaten. Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf mehr als 900 auf israelischer und mehr als 680 auf palästinensischer Seite im Gazastreifen, den Israel als Vergeltung aus der Luft angriff. Tausende weitere Menschen wurden auf beiden Seiten verletzt.
Diese Nachricht wurde am 10.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.