Samstag, 27. April 2024

USA
UNO: Behandlung von Guantánamo-Insassen nach wie vor "grausam, unmenschlich und herabwürdigend"

Die Situation der verbliebenen Insassen im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba ist nach Einschätzung einer UNO-Expertin inakzeptabel. Ihre Behandlung sei "grausam, unmenschlich und herabwürdigend", betonte die Sonderberichterstatterin Ni Aolain in New York. Das Leid der Gefangenen sei nach zwei Jahrzehnten Haft tief und anhaltend.

27.06.2023
    Die UNO-Expertin Ni Aolain spricht auf einer Pressekonferenz. Hinter ihr sieht man blaue Banner mit dem Logo der Vereinten Nationen.
    Fionnuala Ni Aolain beklagt die Behandlung von Guantanamo-Insassen. (Bianca Otero / ZUMA Press Wire / dpa / Bianca Otero)
    Sie rief die Regierung in Washington auf, sich zu entschuldigen und Entschädigungszahlungen zu leisten. Außerdem müsse das Lager geschlossen werden. Ni Aolain hatte als erste UNO-Sonderberichterstatterin Guantanamo besucht.
    Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums vom Februar sind derzeit noch 34 Häftlinge in dem Lager untergebracht. Es war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Zeitweise waren fast 800 Menschen inhaftiert.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.