Sonntag, 19. Mai 2024

Vorstoß in Rafah
UNO beklagt Unterbrechung von Hilfslieferungen - Israel widerspricht

Aus dem Gazastreifen gibt es widersprüchliche Angaben über die Versorgung mit Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung.

07.05.2024
    Rauch steigt in Rafah auf, nachdem Israel am 7. Mai Luftangriffe auf die Stadt geflogen hat
    Israelische Kampfjets führen am 7. Mai Luftangriffe auf die Stadt Rafah aus. Militärisch seien nach allgemeiner Erwartung die Außenbezirke das erste Ziel, zudem der Grenzübergang zu Ägypten, sagt SWP-Experte Peter Lintl. (picture alliance / Anadolu / Abed Rahim Khatib)
    Die UNO kritisiert, beim Vorstoß der israelischen Armee auf die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten seien zwei wichtige Grenzübergänge geschlossen worden. Dadurch sei die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten unterbrochen. Ein Sprecher der israelischen Regierung hingegen erklärte, Hilfsgüter würden nach wie vor in den Gazastreifen durchgelassen. Fälle von Hungersnot würden lediglich - so wörtlich - von der Terrororganisation Hamas "orchestriert".
    Die Bundesregierung und die EU äußerten sich besorgt über das Vorrücken der israelischen Armee auf Rafah. Der deutsche Entwicklungs-Staatssekretär Flasbarth sagte bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel, Israel müsse das Völkerrecht auch in dieser Kriegssituation respektieren. Der EU-Außenbeauftragte Borrell bedauerte, dass der israelische Regierungschef Netanjahu die Aufrufe der USA und der EU missachtet habe, Rafah nicht anzugreifen. Es seien erneut viele zivile Opfer zu befürchten.
    Diese Nachricht wurde am 07.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.