Bundestag
UNO-Hochkommissar kritisiert Aussetzung des Familiennachzugs: "So fällt Integration schwer"

Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Grandi, sieht die gestern vom Bundestag beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs kritisch.

    Grandi sitzt an einem Konferenztisch und gestikuliert. Im Vordergrund und im Hintergrund sind Flaggen der Vereinten Nationen.
    UNHCR-Chef Grandi bei einem Besuch in Damaskus (picture alliance / Xinhua News Agency / Monsef Memari)
    Ohne Familie falle die Integration schwer. Vor allem syrische Flüchtlinge müssten teilweise noch lange bleiben, sagte Grandi der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er rief zu Pragmatismus und Flexibilität auf. Grandi warnte davor, Syrer in ihre Heimat zurückzudrängen. Zwar sei das Assad-Regime nicht mehr an der Macht, die neue Regierung sei aber unerfahren und die Lage fragil.
    Der Bundestag hatte gestern beschlossen, den Familiennachzug für Menschen mit sogenanntem subsidiären Schutzstatus für zunächst zwei Jahre auszusetzen. Davon betroffen sind vor allem Menschen aus Syrien.
    Diese Nachricht wurde am 28.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.