"Nicht angemessen"
UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte kritisiert Pläne für Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte kritisiert Pläne von Bundesinnenminister Dobrindt, afghanische Straftäter in ihre Heimat abzuschieben.

    "Nations Unies" und "United Nations" steht am Haupteingang des Palais des Nations, Sitz des Büros der Vereinten Nationen (UNOG).
    Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte kritisiert die Abschiebung von Deutschland nach Afghanistan. (imago images / imagebroker / imageBROKER / J. Pfeiffer via www.imago-images.de)
    Eine Sprecherin teilte mit, angesichts der Lage in dem Land sei das nicht angemessen. Man habe fortdauernde Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, insbesondere gegen Frauen und Mädchen. Der Afghanistan-Verantwortliche des UNO-Flüchtlingskommissariats stimmte der Einschätzung ausdrücklich zu.
    Dobrindt hatte vorgeschlagen, direkt mit den islamistischen Taliban in Afghanistan über Abschiebungen zu verhandeln. Kritik kam neben Grünen und Linken auch vom Koalitionspartner SPD. - Seit der Machtübernahme durch die Islamisten im Jahr 2021 gab es aus Deutschland keine Abschiebungen nach Afghanistan mehr. Die einzige Ausnahme war ein Flug mit 28 Straftätern, den Katar im vergangenen August vermittelt hatte.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.