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Afghanistan
UNO: Mehr als 1.000 Zivilisten seit Taliban-Machtübernahme getötet

In Afghanistan kommen nach Angaben der Vereinten Nationen auch nach Ende des Krieges zahlreiche Menschen gewaltsam ums Leben.

    Afghanistan, Kabul: Kämpfer der Taliban versammeln sich am späten Nachmittag in der Nähe des Sakhi Shah-e Mardan-Schreins.
    Viele Tote seit der Machtübernahme in Afghanistan durch die Taliban. (Rodrigo Abd/AP/dpa)
    Seit der Machtübernahme der Taliban verzeichnete die UNO-Mission im Land fast 1.100 Tote und knapp 2.700 Verletzte. Die meisten seien Opfer von Sprengsätzen geworden, die in Moscheen, auf Märkten oder öffentlichen Plätzen gezündet worden seien, heißt es in einem heute veröfffentlichten Beericht. Verantwortlich für die Anschläge sei vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat, besonders davon betroffen die Minderheit der schiitischen Hasara. Die UNO beklagt, dass die Taliban Journalisten systematisch daran hinderten, über Anschläge zu berichten.
    Die militanten Islamisten hatten im Sommer 2021 die Regierung in Afghanistan übernommen und versprochen, für mehr Sicherheit in dem Land zu sorgen. Die humanitäre Lage gilt jedoch als prekär. Die Rechte von Frauen und Mädchen wurden immer weiter eingeschränkt. Bisher hat kein anderes Land die Taliban-Regierung anerkannt.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.