Genf
UNO-Menschenrechtsbüro kritisiert Abschiebungen nach Afghanistan

Die Abschiebung afghanischer Staatsbürger aus Deutschland hat eine Reaktion der Vereinten Nationen ausgelöst.

    Schkeuditz: Menschen besteigen ein Flugzeug der Qatar Airways, vor dem Fahrzeuge der Bundespolizei stehen auf dem Vorfeld am Flughafen Leipzig/Halle.
    Das UNO-Menschenrechtskommissariat hat die Abschiebung nach Syrien kritisiert. (Jan Woitas / dpa / Jan Woitas)
    Das UNO-Menschenrechtskommissariat erklärte in Genf, gewaltsame Rückführungen nach Afghanistan - insbesondere von Menschen, denen Verfolgung, willkürliche Inhaftierung oder Folter drohten - müssten sofort gestoppt werden. Eine Sprecherin bezog sich konkret auf die Bundesrepublik. Von Leipzig/Halle aus war heute früh ein Flug mit 81 Afghanen in Richtung Kabul gestartet. Laut Bundesinnenminister Dobrindt hatten sie schwere Straftaten begangen.
    Das UNO-Kommissariat betonte, auch bei Straftätern verbiete sich eine Abschiebung, wenn ihnen im Zielland Folter oder unmenschliche Behandlung drohe. Die Organisationen Pro Asyl und Amnesty International bezeichneten die Menschenrechtslage in Afghanistan als katastrophal.
    Diese Nachricht wurde am 18.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.