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Gazastreifen
UNO-Menschenrechtskommissar Türk: Ereignisse der letzten Tage "übersteigen Vorstellungsvermögen"

UNO-Menschenrechtskommissar Türk hat sich entsetzt über die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen gezeigt.

    Volker Türk, UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, spricht zu den Medien während einer Pressekonferenz, am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen.
    Volker Türk, UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, hat die dringende Notwendigkeit einer sofortigen Feuerpause im Gazastreifen unterstrichen. (Salvatore Di Nolfi / KEYSTONE / dpa / Salvatore Di Nolfi)
    Er bezog sich auf die von der UNO gemeldeten Angriffe auf Schulen, die zu Notunterkünften umfunktioniert worden seien, sowie auf die Flucht hunderter Menschen aus dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt. Türk unterstrich die dringende Notwendigkeit einer sofortigen Feuerpause und betonte, die Menschlichkeit müsse an erster Stelle stehen.
    Die militant-islamistische Hamas machte Israel für die Angriffe auf die Schulen verantwortlich. Mindestens 50 Menschen seien getötet worden. Unabhängig können diese Angaben bislang nicht geprüft werden.
    Das Schifa-Krankenhaus wird von der Weltgesundheitsorganisation evakuiert. Unter anderem die WHO und die Rettungsorganisation Roter Halbmond bestätigten, dass rund 30 Säuglinge mit Krankenwagen abgeholt wurden. Die Helfer waren in einem Konvoi, begleitet von UNO-Fahrzeugen, nach Gaza-Stadt gekommen. Im Schifa-Krankenhaus befinden sich nach WHO-Informationen noch 25 Mitarbeiter sowie rund 260 Patienten.
    Frankreich erklärte sich bereit, kranke und verletzte Kinder aufzunehmen. Der Elyséepalast in Paris teilte mit, es würden alle zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt, sie in französische Krankenhäuser zu bringen.
    Diese Nachricht wurde am 19.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.