Eskalation des Nahost-Konflikts
UNO, NATO und EU besorgt über Entwicklung

Die Vereinten Nationen haben zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, erklärte, er sei schockiert über die jüngsten Meldungen aus Israel und dem Gaza-Streifen.

07.10.2023
    Das Gebäude der UNO in Manhattan, New York
    Das Gebäude der UNO in New York (picture alliance/ASSOCIATED PRESS /Yasushi Kaneko)
    Die NATO verurteilte die Angriffe der Hamas auf das Partnerland Israel scharf. In einer Stellungnahme in Brüssel hieß es, Terrorismus sei eine grundlegende Bedrohung für freie Gesellschaften.
    Bundespräsident Steinmeier äußerte sich in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Herzog schockiert über die Angriffe. Israel müsse sich gegen brutalen Terror verteidigen, erklärte Steinmeier. Seine volle Solidarität gelte den attackierten israelischen Freunden. Bundeskanzler Scholz erklärte, "der Raketenbeschuss aus Gaza und die eskalierende Gewalt erschüttern uns zutiefst." Derweil war für den Nachmittag eine Sitzung des Krisenstabs der Bundesregierung anberaumt. Das Auswärtige Amt verwies darauf, dass Deutschland mit den israelischen Behörden und internationalen Partnern in enger Abstimmung stehe. Als Reaktion auf die neue Eskalation im Nahen Osten hatten viele Staaten - darunter auch die USA und Frankreich - ihre Solidarität mit Israel bekundet.

    EU-Ratspräsident spricht von wahllosen Angriffen gegen Israel

    Auch die EU verurteilte die Angriffe. Auf der Plattform X, dem früheren Twitter, schrieb Ratspräsident Michel, die wahllosen Angriffe gegen Israel und seine Bevölkerung hätten unschuldigen Bürgern Terror und Gewalt angetan. Die EU sei in diesem schrecklichen Moment solidarisch mit dem israelischen Volk. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte, die Angriffe aus dem Gazastreifen seien Terrorismus in seiner verabscheuungswürdigsten Form.

    Auch arabische Staaten rufen zur Mäßigung auf

    Die Regierung in Ägypten warnte vor gravierenden Konsequenzen des neuen Konfikts und rief beide Seiten zur Deeskalation auf. Ähnlich äußerte sich Saudi-Arabien. In einer Mitteilung des dortigen Außenministeriums heißt es, man verfolge die beispiellosen Entwicklungen zwischen mehreren palästinensischen Gruppen und der "israelischen Besatzungsmacht", die zu viel Gewalt geführt hätten. Aus Sicht des Golf-Emirats Katar ist allein Israel für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Man rufe aber beide Seiten zur Mäßigung auf, heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums.

    Iran: Werden den palästinensischen Kämpfern beistehen

    Der Iran begrüßte die Angriffe auf Israel. "Wir beglückwünschen die palästinensischen Kämpfer", sagte ein Berater des geistlichen Oberhaupts Ajatollah Chamenei der Nachrichtenagentur Insa. Der Iran werde den Palästinensern bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beistehen.
    Diese Nachricht wurde am 07.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.