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US-Justiz
UNO und EU verurteilen Hinrichtung mit Stickstoffgas

Die Vereinten Nationen und die EU haben die erste Hinrichtung mit Stickstoffgas in den USA verurteilt. Im Bundesstaat Alabama war ein wegen Mordes zum Tode verurteilter Mann mit der umstrittenen neuen Methode exekutiert worden.

    Blick auf eine amerikanische Haftanstalt mit Stachedraht und Wärterturm
    Das Holman Gefängnis in Atmore im US-Bundesstaat Alabama (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jay Reeves)
    Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, erklärte, die neuartige und unerprobte Methode komme womöglich Folter oder einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung gleich. Ein EU-Sprecher sagte, nach Einschätzung von Experten handele es sich um eine besonders grausame Art der Todesstrafe.
    Im Bundesstaat Alabama wurde der 1989 wegen Mordes zum Tode verurteilte Mann im Gefängnis der Stadt Atmore hingerichtet. Bei der Prozedur wurde dem 58-Jährigen das Stickstoffgas über eine Gesichtsmaske zugeführt, wodurch er schließlich an Sauerstoffmangel starb. Zuvor hatte es der Oberste Gerichtshof der USA zum wiederholten Male abgelehnt, die Hinrichtung zu stoppen. Kritiker bezweifeln, dass das Einatmen von reinem Stickstoff ohne großes körperliches Leid einhergeht.

    US-Justiz sucht neue Hinrichtungsmethoden

    Seitdem sich etwa europäische Arzneimittelhersteller weigern, ihre für Narkose und Heilung vorgesehenen Medikamente zur Tötung von Menschen in die USA zu liefern, suchten die US-amerikanischen Justizbehörden nach neuen Hinrichtungsmethoden.
    Diese Nachricht wurde am 26.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.