
Es gebe Berichte über Massenhinrichtungen, Massenmorde, Vergewaltigungen, Angriffe auf humanitäre Helfer, Plünderungen, Entführungen und Zwangsumsiedlungen, sagte Magango weiter. Er sprach von schockierenden Videos und Bildern, die das Büro erhalten habe, und die schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht zeigten.
Die mit der offiziellen sudanesischen Armee rivalisierende RSF-Miliz hatte Al-Faschir am Wochenende nach einer rund 18-monatigen Belagerung eingenommen. Al-Faschir ist die Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur.
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Angriff und verlangte ein sofortiges Ende der Gewalt. In einer Erklärung verwiesen die 15 Mitglieder auf die verheerenden Folgen für die Menschen in der Region.
Diplomat Perthes fordert mehr internationalen Druck auf Kriegsparteien
Der frühere Sondergesandte der Vereinten Nationen für den Sudan, der deutsche Diplomat Volker Perthes, mahnte mehr internationalen Druck auf die Kriegsparteien im Land an. Er sagte im Deutschlandfunk, beide Seiten hätten noch sehr viel politische und materielle Unterstützung. Perthes sprach von unterschiedlichsten regionalen Parteien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Seiten der RSF-Miliz. Ägypten und einige andere unterstützen die Armeeregierung in Karthum. Der frühere Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik betonte, beide Parteien hätten das Gefühl, sie könnten den Krieg fortführen und vielleicht sogar gewinnen, da es nicht an Waffen und Treibstoff mangele. Sowohl die RSF-Miliz als auch die Armeeregierung finanzierten den Krieg unter anderem mit dem Verkauf von Gold - teilweise sogar an die gleichen Abnehmer. Wenn man die Ressourcen nicht austrockne und beide Parteien nicht das Gefühl bekämen, den Krieg nicht mehr fortführen zu können, werde ein Waffenstillstand nur schwer erreichbar sein. Der Sudan-Kenner kritisierte, dass der Konflikt für die USA und Europa kaum eine Rolle spiele. Dieser sei ein "sekundäres Thema".
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Diese Nachricht wurde am 31.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.




