Nahost
UNO-Welternährungsporgramm: Keine strukturierte Verteilung von Hilfsgütern mehr möglich - "Es herrscht reines Chaos"

Im Gazastreifen ist nach Angaben des UNO-Welternährungsprogramms die öffentliche Ordnung vollständig zusammengebrochen.

    Eine Wohltätigkeitsorganisation verteilt in Gaza-Stadt warme Mahlzeiten an Palästinenser, die eng an eng mit Schüsseln auf das Essen warten.
    Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach Angaben des Welternährungsprogramms "unerträglich". (Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa)
    Es herrsche reines Chaos, man könne keine strukturierte Verteilung mehr leisten, sagte der Deutschland-Direktor des Programms, Frick, im Deutschlandfunk. Die Menschen seien ausgehungert und in größter Verzweiflung. Er kritisierte das Vorgehen der israelischen Armee als unberechenbar. Hilfskonvois würden mal genehmigt, mal abgelehnt. Es gebe tagelange Verzögerungen und Änderungen bei Hilfskorridoren. Frick rief dazu auf, endlich umfassende Lieferungen zu erlauben. Außerhalb des Gazastreifens stünden Lebensmittel und andere Hilfsgüter bereit, die die Bevölkerung für zwei Monate versorgen könnten.
    Frick erklärte, nur eine sofortige Waffenruhe könne helfen. Eine solche Feuerpause forderten auch über 20 Staaten in einer gemeinsamen Erklärung. Die USA und Deutschland gehörten nicht zu den Unterzeichnern. Israel wies die Kritik zurück.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.