Rechtsstreit
Unrechtmäßig abgeschobener Mann aus El Salvador ist zurück in den USA

Ein unrechtmäßig nach El Salvador abgeschobener Mann ist nach langen juristischen Auseinandersetzungen in die USA zurückgebracht worden. Grund für seine Rückführung sei ein Haftbefehl gewesen, der den salvadorianischen Behörden vorgelegt worden sei, hieß es aus dem US-Justizministerium.

    Demonstranten in blauen Overalls halten ihre Faust in die Höhe, weiter hinten sind Transparente zu sehen, deren Aufschrift nicht erkennbar ist.
    Solidaritätskundgebung für Kilmar Ábrego García Anfang Mai in Washington (AFP / OLIVER CONTRERAS)
    Gegen Kilmar Ábrego García sei ein Strafverfahren eingeleitet worden – unter anderem wegen Menschenschmuggels. Er habe Kindern und Frauen sowie Mitgliedern der Bande MS-13 zur illegalen Einreise verholfen, erklärte US-Justizministerin Bondi. Zudem habe er "mehrfach Schusswaffen und Rauschgift" geschmuggelt. Der Mann solle seine Strafe im Falle einer Verurteilung in den USA verbüßen und dann erneut ausgewiesen werden.
    Der Fall sorgt seit Monaten für internationale Schlagzeilen. Er steht exemplarisch für eine größere Debatte über das Vorgehen der US-Regierung unter Präsident Trump bei Abschiebungen. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob Betroffene davor ausreichend rechtliches Gehör erhalten.

    Mit US-Bürgerin verheiratet

    Ábrego García war Teil einer größeren Gruppe von Migranten - hauptsächlich aus Venezuela - die aus den USA abgeschoben und in ein Hochsicherheitsgefängnis nach El Salvador gebracht worden waren. Der salvadorianische Staatsbürger ist mit einer US-Bürgerin verheiratet und lebte bis zu seiner Abschiebung im Bundesstaat Maryland im Osten der USA.
    Anwälte der US-Regierung räumten zwar ein, dass der 29-Jährige aufgrund eines "Verwaltungsfehlers" nach El Salvador gebracht worden war. Trump behauptete aber zugleich, Ábrego García gehöre der salvadorianischen Bande MS-13 an und sei ein "Terrorist" - Beweise dafür legte er nicht vor.
    Ábrego García genoss eigentlich juristischen Schutz in den USA: Ein Gericht hatte schon 2019 eine Anordnung zur Abschiebung des Mannes annulliert, weil ihm in seiner Heimat Gefahr drohe. Der Oberste Gerichtshof der USA wies die Regierung im April an, sich für Ábrego Garcías Rückkehr in die USA einzusetzen.
    Diese Nachricht wurde am 07.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.