Archiv


Unsere Hochschule soll sauber werden

    Wie viele Hochschulen in Deutschland hat auch die Fachhochschule Köln mit umweltschädlichen Gebäudealtlasten zu kämpfen. Vor allem zu hohe Werte des Krebs erregenden Gifts PCB ("polychlorierte Biphenyle") im Fachbereich Architektur machen Professoren und Studierenden Sorgen. PCB, oft in Fugenmassen, Betonschutzfarben und anderen Stoffen verwendet, kann Übelkeit, Kopfschmerzen und andere Beschwerden auslösen und bewirkt ein erhöhtes Krebsrisiko. Jetzt will die Hochschulleitung das betroffene Gebäude sanieren. Bei Raumluftmessungen in vergangenen Oktober stellte sich heraus, dass die PCB-Belastung in einigen Räumen über 300 und - in einer Herrentoilette - sogar mehr als 3000 Nanogramm liegt. Nach der PCB-Richtlinie des Landes NRW müsste mittelfristig saniert werden, die besagte Toilette sogar sofort. Denn schon vor fünf Jahren hatten Messungen bedenkliche Werte ergeben. "Eigentlich hätte 98 eine Sanierung schon komplett abgeschlossen sein müssen", sagt Professor Rainer Hempel, Dekan des Fachbereichs Architektur. Die Verwaltung sah allerdings keinen Bedarf für eine sofortige Sanierung. Kanzlerin Gisela Nagel: "In einem Bereich gab es eine Grenzwertüberschreitung, allerdings in einem nicht permanent genutzten Raum, in einer Toilette und in den Fluren. In den übrigen Räumen waren die Werte so, dass keine akute Gesundheitsgefährdung vorliegt." Man beauftragte ein Ingenieurbüro mit der Planung für eine Sanierung. Die sollte ursprünglich erst im kommenden Jahr stattfinden, da an der FH Köln zurzeit mehrere teure Sanierungen anstehen. Nach Protesten des Kollegiums wird nun früher mit den ersten Maßnahmen begonnen. In den laufenden Semesterferien starten erste Pilotsanierungen. Am 31. August wollen sich Betroffene und Verwaltung zusammensetzen, um unter anderem die Frage zu klären, wohin Studierende und Dozenten während der Sanierungsarbeiten ausweichen können.

    Related Links

    Fachbereich Architektur an der Fachhochschule Köln