Professor Abraham Katzir hat den neu entwickelten Laser an Ratten, Kaninchen und Schweinen ausprobiert. Der Physiker, der an der Uni in Tel Aviv arbeitet, verschweißt Wundränder mit dem gebündelten Lichtstrahl. Schon wenige Tage nach der Operation ist von der Wunde fast nichts mehr zu sehen.
"Bei den Schweinen sah man schon einige Tage nach dem Verschweißen praktisch keine Vernarbungen. Bei einem anderen Experiment an Schweinen haben wir die Hornhaut der Augen mit dem Laserlicht gelötet, und schon nach wenigen Tagen konnte man nicht mehr sehen, an welchem Auge das Schwein operiert war. Wir denken, dass die Methode sehr wenig Narbenbildung auslöst - in Zukunft vielleicht sogar überhaupt keine Narben hervorrufen könnte."
Die fantastische Wundheilung funktioniert allerdings nur, wenn die Behandlungstemperatur konstant zwischen 60 und 65 Grad Celsius liegt. So ein System zu konstruieren, war die eigentliche Herausforderung für den Physiker. Temperaturschwankungen entstehen nämlich immer dann, wenn das Gerät zum Beispiel zu lange auf eine Hautstelle gerichtet wird. Beim Laserskalpell sind solche Effekte unbedeutend, will man doch das Gewebe zerstören. Laserbonding indes muss die Zellen nicht nur intakt lassen, sondern soll sie überdies auch zur Regeneration anregen. So entwickelte Professor Katzir ein Kontrollsystem, das die Temperatur in einem engen Bereich hält - plusminus 1,5 Grad Celsius. Collagen, das Strukturprotein des Bindegewebes, spielt bei diesem Schweißvorgang die wohl entscheidende Rolle:
"Kollagen besitzt eine spiralförmige Struktur, und wenn man nun einen Schnitt macht, dann befindet sich das Kollagen auf jeder Seite des Schnittes. Die Spiralen sind allerdings unbeweglich. Wenn man dann die Temperatur erhöht, so vermuten einige Wissenschaftler, beginnen sich die Spiralen von beiden Seiten aufeinander zu zu bewegen. Und wenn man jetzt die beiden Schnittkanten zusammen bringt, dann greifen die Spiralen ineinander."
Nun sollen erstmals menschliche Patienten von dem Verfahren profitieren. Geplant ist ein klinischer Versuch in Israel und zwar bei Patienten nach einer endoskopischen Operation. Die Schnitte, die bei der sogenannten Schlüssellochchirurgie entstehen, sind also von vornherein sehr klein - nur etwa zwei Zentimeter. Und deshalb beurteilen plastische Chirurgen wie Dr. Andreas Steiert von der Medizinischen Hochschule Hannover das Verfahren auch eher kritisch.
"Das ist theoretisch denkbar, dass durch die Anregung der Collagenneogenese es hier zur Neuausrichtung über die Wundgrenzen hinaus kommt. Aber das Problem daran ist, dass es sich hier nur um Wundverschlüsse handeln kann, die bereits aneinander liegend sind. Und das ist der sogenannte 'spannungsfreie Wundverschluss', den wir immer anstreben, das ist in der Medizin aber nicht immer leider möglich."
Nach Ansicht des Chirurgen, der regelmäßig mit dem Laser zur Faltenbehandlung arbeitet, bleibt das Verschweißen von Wunden nur auf kleine Schnitte zum Beispiel nach schlüssellochchirurgischen Eingriffen beschränkt. Bei großen, noch dazu klaffenden Wunden - so die Vermutung - wird der Laser nicht funktionieren. Und dann ist da noch die Frage des Preises: Nadel und Faden sind billige Massenartikel, mit denen sich Wunden prima verschließen lassen. Ein Lasergerät indes kostet 30.000 Euro. Sollte Laserbonding tatsächlich einmal kommen, dann wohl eher nur für Privatpatienten. Andreas Steiert:
"Die Eingriffe können auch sehr unschön aussehen und auch wülstig werden, und da gibt es den einen oder anderen Patienten, der auch die Narben korrigiert haben möchte."
"Bei den Schweinen sah man schon einige Tage nach dem Verschweißen praktisch keine Vernarbungen. Bei einem anderen Experiment an Schweinen haben wir die Hornhaut der Augen mit dem Laserlicht gelötet, und schon nach wenigen Tagen konnte man nicht mehr sehen, an welchem Auge das Schwein operiert war. Wir denken, dass die Methode sehr wenig Narbenbildung auslöst - in Zukunft vielleicht sogar überhaupt keine Narben hervorrufen könnte."
Die fantastische Wundheilung funktioniert allerdings nur, wenn die Behandlungstemperatur konstant zwischen 60 und 65 Grad Celsius liegt. So ein System zu konstruieren, war die eigentliche Herausforderung für den Physiker. Temperaturschwankungen entstehen nämlich immer dann, wenn das Gerät zum Beispiel zu lange auf eine Hautstelle gerichtet wird. Beim Laserskalpell sind solche Effekte unbedeutend, will man doch das Gewebe zerstören. Laserbonding indes muss die Zellen nicht nur intakt lassen, sondern soll sie überdies auch zur Regeneration anregen. So entwickelte Professor Katzir ein Kontrollsystem, das die Temperatur in einem engen Bereich hält - plusminus 1,5 Grad Celsius. Collagen, das Strukturprotein des Bindegewebes, spielt bei diesem Schweißvorgang die wohl entscheidende Rolle:
"Kollagen besitzt eine spiralförmige Struktur, und wenn man nun einen Schnitt macht, dann befindet sich das Kollagen auf jeder Seite des Schnittes. Die Spiralen sind allerdings unbeweglich. Wenn man dann die Temperatur erhöht, so vermuten einige Wissenschaftler, beginnen sich die Spiralen von beiden Seiten aufeinander zu zu bewegen. Und wenn man jetzt die beiden Schnittkanten zusammen bringt, dann greifen die Spiralen ineinander."
Nun sollen erstmals menschliche Patienten von dem Verfahren profitieren. Geplant ist ein klinischer Versuch in Israel und zwar bei Patienten nach einer endoskopischen Operation. Die Schnitte, die bei der sogenannten Schlüssellochchirurgie entstehen, sind also von vornherein sehr klein - nur etwa zwei Zentimeter. Und deshalb beurteilen plastische Chirurgen wie Dr. Andreas Steiert von der Medizinischen Hochschule Hannover das Verfahren auch eher kritisch.
"Das ist theoretisch denkbar, dass durch die Anregung der Collagenneogenese es hier zur Neuausrichtung über die Wundgrenzen hinaus kommt. Aber das Problem daran ist, dass es sich hier nur um Wundverschlüsse handeln kann, die bereits aneinander liegend sind. Und das ist der sogenannte 'spannungsfreie Wundverschluss', den wir immer anstreben, das ist in der Medizin aber nicht immer leider möglich."
Nach Ansicht des Chirurgen, der regelmäßig mit dem Laser zur Faltenbehandlung arbeitet, bleibt das Verschweißen von Wunden nur auf kleine Schnitte zum Beispiel nach schlüssellochchirurgischen Eingriffen beschränkt. Bei großen, noch dazu klaffenden Wunden - so die Vermutung - wird der Laser nicht funktionieren. Und dann ist da noch die Frage des Preises: Nadel und Faden sind billige Massenartikel, mit denen sich Wunden prima verschließen lassen. Ein Lasergerät indes kostet 30.000 Euro. Sollte Laserbonding tatsächlich einmal kommen, dann wohl eher nur für Privatpatienten. Andreas Steiert:
"Die Eingriffe können auch sehr unschön aussehen und auch wülstig werden, und da gibt es den einen oder anderen Patienten, der auch die Narben korrigiert haben möchte."