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Unter dem Vulkan

    Eines der faszinierendsten und schönsten Forschungsgebiete in Europa ist der Ätna auf Sizilien. Rund um die Uhr wird der Vulkan bewacht, Forscher aus der ganzen Welt haben ihre Instrumente an den Hängen und bis an den Krater aufgebaut. Seismologen registrieren jede Erdbewegung. Auf einen großen Ausbruch wie 1991 und 1983 gebe es im Moment keine Hinweise, so Giovanni Frazzetta, Direktor des Internationalen Vulkanologischen Instituts in Catania: "Natürlich stellt der Ätna eine permanente Gefahr dar, aber eine unmittelbare Gefahr besteht nicht." Der Ätna ist zwar der größte und aktivste Vulkan Europas, er gilt zugleich aber als ein gutmütiger Geselle. Vor allem die Regelmäßigkeit seiner Ausbrüche machen ihn zum Paradies für Vulkanologen aus aller Welt.

    Daneben trifft man am Ätna auch Astronomen. Die Forscher sind gute Nachbarn, oft nutzt man am Berg die gleichen Basislager. Während die Vulkanologen in die Tiefe der Erde schauen, erkunden die Physiker den Himmel. Zum Ätna haben die Astronomen eine Art Hassliebe, berichtet Professor Marcello Rodono, Chef des Astrophysikalischen Instituts an der Universität Catania: "Einerseits ermöglicht er uns, auf Sizilien von großer Höhe aus ins All zu schauen, gleichzeitig nimmt er uns ab und zu auch die Sicht." Die leuchtenden Lava-Fontainen und die Aschewolken stören den Blick zu den Sternen. Der große Ausbruch 1983 brachte die Arbeit der Astronomen für fast drei Monate zum Erliegen. Doch die Astronomen bleiben gelassen. Sie halten sich an die sizilianische Redensart: Der Berg gibt und der Berg nimmt.

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    Das Astrophysikalische Institut der Universität Catina erforscht vor allem das "Kraftwerk Sonne".

    Sehr informative Internet-Seiten zum Ätna und anderen Vulkanen in Italien hat Boris Behncke zusammengestellt.