Der Alltag in einem Krankenhaus. Für Pfleger und Krankenschwestern bedeutet das: Stress, Arbeitsüberlastung, und auch das Risiko Fehler zu machen:
"Zum Beispiel, dass eine Spritze vergessen wurde zur Vermeidung von Thrombosen oder verwechselt wurde. Das kann man meistens einordnen als lässliches Versäumniss oder etwas, wo man später einfach besser aufpassen muss. Aber es gibt auch Fehler, die mit größeren Konsequenzen zu tun haben und sie können ja auch verurteilt werden, wenn Sie ein falsches Medikament geben."
Der häufigste Fehler: Falsche Medikamente wurden verabreicht, erläutert Professor Monika Habermann vom Zentrum für Pflegeforschung an der Hochschule Bremen:
"Medikamentenfehler das ist ja auch kein Wunder, sind sehr viel deutlicher in Krankenhäusern, in Pflegeheimen sind die auch genannt worden, aber deutlich weniger. Dafür sind in Pflegeheimen Dinge genannt worden, wie zum Beispiel jemanden nicht exakt lagern. Nicht im richtigen Zeitrhythmus lagern, nicht genügend kommunizieren."
Häufig passieren Fehler direkt in der Pflege: Der Patient liegt zum Beispiel beim Waschen nicht zugedeckt auf seinem Bett, und das Fenster ist offen. Oder es passiert, dass aus Zeitnot zu wenig Essen gegeben wird. Denn oft müssen Pflegekräfte vier Patienten gleichzeitig füttern. Wer nicht schnell genug essen oder trinken kann, bekommt dann zu wenig.
Eine Fehlerquelle ist laut Studie die hohe Arbeitsbelastung. Eine bessere Kommunikation über die Arbeitsabläufe wäre von Vorteil, glaubt Monika Habermann:
"Indem man zum Beispiel Ablaufgestaltung deutlicher und besser regelt. Die sagen im Krankenhausbereich signifikant häufiger als im Altenheim, dass sie öfter unterbrochen werden. Man kann sich das auch gut vorstellen. Es sind zu wenige Personen auf den Stationen. Das ist ja bekannt. Personalmangel, Arbeitsbelastung, und vor allem im Krankenhaus sind Unterbrechungen offensichtlich aus Sicht der Pflegenden die Faktoren, die zu Fehlern führen."
Fehlermanagement ist noch relativ neu in Deutschland. Die Idee wurde erst 1999 aus den USA importiert. Daraus entstand das "Aktionsbündnis Patientensicherheit", zu dem Professor Dieter Hart gehört. Er leitet das Institut für Gesundheits- und Medizinrecht an der Universität Bremen und hat verschiedene Modellprojekte an zwölf Kinderkliniken durchgeführt. Auch er bestätigt: Die meisten Fehler passieren, indem Medikamente verwechselt oder falsch dosiert werden. Fehlermanagement muss seiner Ansicht nach ansetzen, bevor etwas passiert.:
"Die Juristen beschäftigen sich normalerweise nur mit den pathologischen Fällen. Es ist etwas passiert, ein Behandlungsfehler, und daraus ist ein Schaden entstanden. Und da sich mit pathologischen Fällen zu beschäftigen nicht immer besonders angenehm ist und man die Idee haben kann, möglichst solche Fälle zu vermeiden, sind wir im Institut darauf gekommen zu sagen, wir wollen uns jetzt mit der Verringerung von Risiken, also mit dem Risikomanagement, mit der Vorsorge vor Schäden beschäftigen."
Das Risiko wird geringer, je mehr Kontrollinstanzen da sind. Und zum Risikomanagement gehören ganz triviale Dinge: Zum Beispiel können durch Kommafehler falsche Mengenangaben entstehen: Statt 0,01 steht auf einmal 0,1 auf dem Zettel: die zehnfache Dosis! Die Lösung: Leserlich schreiben. Eine weitere Fehlerquelle: Durch die Hektik beim Schichtwechsel kommt es auch vor, dass keine korrekten Übergaben gemacht werden. Auch so entstehen Fehler, die vermeidbar sind.
Erstmals befasst sich die Bremer Studie von Monika Habermann vom Zentrum für Pflegeforschung mit Fehler nicht bei den Ärzten, sondern dem Pflegepersonal. Nur mit dieser größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen lässt sich die Situation in den Kliniken und Pflegeheimen verbessern, glaubt Habermann. Aus Fehlern soll gelernt werden, statt sie tot zu schweigen.
"Zum Beispiel, dass eine Spritze vergessen wurde zur Vermeidung von Thrombosen oder verwechselt wurde. Das kann man meistens einordnen als lässliches Versäumniss oder etwas, wo man später einfach besser aufpassen muss. Aber es gibt auch Fehler, die mit größeren Konsequenzen zu tun haben und sie können ja auch verurteilt werden, wenn Sie ein falsches Medikament geben."
Der häufigste Fehler: Falsche Medikamente wurden verabreicht, erläutert Professor Monika Habermann vom Zentrum für Pflegeforschung an der Hochschule Bremen:
"Medikamentenfehler das ist ja auch kein Wunder, sind sehr viel deutlicher in Krankenhäusern, in Pflegeheimen sind die auch genannt worden, aber deutlich weniger. Dafür sind in Pflegeheimen Dinge genannt worden, wie zum Beispiel jemanden nicht exakt lagern. Nicht im richtigen Zeitrhythmus lagern, nicht genügend kommunizieren."
Häufig passieren Fehler direkt in der Pflege: Der Patient liegt zum Beispiel beim Waschen nicht zugedeckt auf seinem Bett, und das Fenster ist offen. Oder es passiert, dass aus Zeitnot zu wenig Essen gegeben wird. Denn oft müssen Pflegekräfte vier Patienten gleichzeitig füttern. Wer nicht schnell genug essen oder trinken kann, bekommt dann zu wenig.
Eine Fehlerquelle ist laut Studie die hohe Arbeitsbelastung. Eine bessere Kommunikation über die Arbeitsabläufe wäre von Vorteil, glaubt Monika Habermann:
"Indem man zum Beispiel Ablaufgestaltung deutlicher und besser regelt. Die sagen im Krankenhausbereich signifikant häufiger als im Altenheim, dass sie öfter unterbrochen werden. Man kann sich das auch gut vorstellen. Es sind zu wenige Personen auf den Stationen. Das ist ja bekannt. Personalmangel, Arbeitsbelastung, und vor allem im Krankenhaus sind Unterbrechungen offensichtlich aus Sicht der Pflegenden die Faktoren, die zu Fehlern führen."
Fehlermanagement ist noch relativ neu in Deutschland. Die Idee wurde erst 1999 aus den USA importiert. Daraus entstand das "Aktionsbündnis Patientensicherheit", zu dem Professor Dieter Hart gehört. Er leitet das Institut für Gesundheits- und Medizinrecht an der Universität Bremen und hat verschiedene Modellprojekte an zwölf Kinderkliniken durchgeführt. Auch er bestätigt: Die meisten Fehler passieren, indem Medikamente verwechselt oder falsch dosiert werden. Fehlermanagement muss seiner Ansicht nach ansetzen, bevor etwas passiert.:
"Die Juristen beschäftigen sich normalerweise nur mit den pathologischen Fällen. Es ist etwas passiert, ein Behandlungsfehler, und daraus ist ein Schaden entstanden. Und da sich mit pathologischen Fällen zu beschäftigen nicht immer besonders angenehm ist und man die Idee haben kann, möglichst solche Fälle zu vermeiden, sind wir im Institut darauf gekommen zu sagen, wir wollen uns jetzt mit der Verringerung von Risiken, also mit dem Risikomanagement, mit der Vorsorge vor Schäden beschäftigen."
Das Risiko wird geringer, je mehr Kontrollinstanzen da sind. Und zum Risikomanagement gehören ganz triviale Dinge: Zum Beispiel können durch Kommafehler falsche Mengenangaben entstehen: Statt 0,01 steht auf einmal 0,1 auf dem Zettel: die zehnfache Dosis! Die Lösung: Leserlich schreiben. Eine weitere Fehlerquelle: Durch die Hektik beim Schichtwechsel kommt es auch vor, dass keine korrekten Übergaben gemacht werden. Auch so entstehen Fehler, die vermeidbar sind.
Erstmals befasst sich die Bremer Studie von Monika Habermann vom Zentrum für Pflegeforschung mit Fehler nicht bei den Ärzten, sondern dem Pflegepersonal. Nur mit dieser größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen lässt sich die Situation in den Kliniken und Pflegeheimen verbessern, glaubt Habermann. Aus Fehlern soll gelernt werden, statt sie tot zu schweigen.