Offiziell hat Israel keine Atomwaffen – und doch weiß alle Welt, dass Israel eine Nuklearmacht ist. Dimona in der Negev-Wüste, so viel ist inoffiziell bekannt, ist der Sitz der israelischen Atomforschung und -produktion. Und an der Autobahn zwischen Tel Aviv und Ashdod, nahe der Mittelmeerküste, weist ein Schild auf die Ausfahrt "Nuklearzentrum Soreq" hin. Fragt man in israelischen Ministerien nach, ob Israel Atomwaffen besitze, heißt es üblicherweise: "Israel wird nicht als erstes Land Atomwaffen in der Region einführen."
Aber dieser eigentümliche und unklare Satz ist längst überholt, spätestens seit dem 5. Oktober 1986. Damals enthüllte die britische "Sunday Times" auf ihrer Titelseite "Die Geheimnisse des nuklearen Arsenals Israels", samt Fotos und Zeichnungen. Informant der Zeitung war ein Atomtechniker aus Dimona:
"Ich bin Mordechai Vanunu, der Mann hinter dem Sunday-Times-Artikel vom 5. Oktober 1986, der Artikel über Israels nukleare Waffen."
18 Jahre lang saß Vanunu anschließend in israelischen Gefängnissen, lange Jahre in Isolationshaft. Heute ist er immer noch kein freier Mann. Ausländischen Journalisten darf er keine Interviews geben, und er darf Israel nicht verlassen.
Aufgrund von Vanunus Informationen schätzen Experten, dass Israel über bis zu 300 atomare Sprengköpfe verfügt. Immer wieder halfen verbündete Staaten beim Aufbau der Nuklearmacht. Die USA lieferten schon in den 50er-Jahren einen Forschungsreaktor, Frankreich baute einen weiteren Reaktor und eine Wiederaufarbeitungsanlage.
1999 begann Deutschland mit der Lieferung von drei U-Booten vom Typ "Dolphin". Fachleute nehmen an, dass sie mit Atomraketen ausgerüstet werden können. Im Juli schickte Israel eines der Boote auf die Reise durch den Suez-Kanal ins Rote Meer - mit Genehmigung Ägyptens. Die Regierung in Jerusalem demonstrierte, dass sie auch im Falle eines Atom-Angriffs des Iran flexibel mit einem atomaren Gegenschlag reagieren könnte. Israel soll auch "Cruise Missiles" besitzen, also Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Nach Informationen eines israelischen Solidaritätskomitees für Mordechai Vanunu sind die israelischen Raketen bei Jerusalem und in Galiläa, im Norden des Landes, stationiert.
Der israelische Friedensnobelpreisträger und heutige Staatspräsident, Shimon Peres, spielt in der Geschichte des israelischen Atomprogramms eine entscheidende Rolle. Peres wurde schon 1952 damit von Ministerpräsident David Ben-Gurion damit beauftragt, das israelische "Atomenergiekomitee" zu gründen. 51 Jahre später, im Jahr 2003, sagte Peres in einem Interview mit der britischen BBC mit Blick auf die Geheimhaltung des Programms:
"Jemand will Sie töten, und Sie täuschen ihn, um Ihr Leben zu retten. Das ist nicht unmoralisch. Wenn wir keine Feinde hätten, bräuchten wir keine Täuschung, keine Abschreckung."
Deutlicher als Peres bekannte sich der frühere israelische Ministerpräsident Olmert im Dezember 2006 in einem Interview mit dem deutschen Fernsehsender N24 zur nuklearen Macht seines Landes – allerdings versehentlich. Iran, so sagte Olmert, habe damit gedroht, Israel von der Landkarte zu löschen. Und dann fragte er, ob dies denn das gleiche Niveau sei, wenn der Iran nach Atomwaffen strebe, wie Amerika, Frankreich, Israel und Russland? Ein krummer Satz mit einer entscheidenden Aussage: Olmert reihte Israel wie selbstverständlich in die Riege der Atommächte ein.
Aber dieser eigentümliche und unklare Satz ist längst überholt, spätestens seit dem 5. Oktober 1986. Damals enthüllte die britische "Sunday Times" auf ihrer Titelseite "Die Geheimnisse des nuklearen Arsenals Israels", samt Fotos und Zeichnungen. Informant der Zeitung war ein Atomtechniker aus Dimona:
"Ich bin Mordechai Vanunu, der Mann hinter dem Sunday-Times-Artikel vom 5. Oktober 1986, der Artikel über Israels nukleare Waffen."
18 Jahre lang saß Vanunu anschließend in israelischen Gefängnissen, lange Jahre in Isolationshaft. Heute ist er immer noch kein freier Mann. Ausländischen Journalisten darf er keine Interviews geben, und er darf Israel nicht verlassen.
Aufgrund von Vanunus Informationen schätzen Experten, dass Israel über bis zu 300 atomare Sprengköpfe verfügt. Immer wieder halfen verbündete Staaten beim Aufbau der Nuklearmacht. Die USA lieferten schon in den 50er-Jahren einen Forschungsreaktor, Frankreich baute einen weiteren Reaktor und eine Wiederaufarbeitungsanlage.
1999 begann Deutschland mit der Lieferung von drei U-Booten vom Typ "Dolphin". Fachleute nehmen an, dass sie mit Atomraketen ausgerüstet werden können. Im Juli schickte Israel eines der Boote auf die Reise durch den Suez-Kanal ins Rote Meer - mit Genehmigung Ägyptens. Die Regierung in Jerusalem demonstrierte, dass sie auch im Falle eines Atom-Angriffs des Iran flexibel mit einem atomaren Gegenschlag reagieren könnte. Israel soll auch "Cruise Missiles" besitzen, also Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Nach Informationen eines israelischen Solidaritätskomitees für Mordechai Vanunu sind die israelischen Raketen bei Jerusalem und in Galiläa, im Norden des Landes, stationiert.
Der israelische Friedensnobelpreisträger und heutige Staatspräsident, Shimon Peres, spielt in der Geschichte des israelischen Atomprogramms eine entscheidende Rolle. Peres wurde schon 1952 damit von Ministerpräsident David Ben-Gurion damit beauftragt, das israelische "Atomenergiekomitee" zu gründen. 51 Jahre später, im Jahr 2003, sagte Peres in einem Interview mit der britischen BBC mit Blick auf die Geheimhaltung des Programms:
"Jemand will Sie töten, und Sie täuschen ihn, um Ihr Leben zu retten. Das ist nicht unmoralisch. Wenn wir keine Feinde hätten, bräuchten wir keine Täuschung, keine Abschreckung."
Deutlicher als Peres bekannte sich der frühere israelische Ministerpräsident Olmert im Dezember 2006 in einem Interview mit dem deutschen Fernsehsender N24 zur nuklearen Macht seines Landes – allerdings versehentlich. Iran, so sagte Olmert, habe damit gedroht, Israel von der Landkarte zu löschen. Und dann fragte er, ob dies denn das gleiche Niveau sei, wenn der Iran nach Atomwaffen strebe, wie Amerika, Frankreich, Israel und Russland? Ein krummer Satz mit einer entscheidenden Aussage: Olmert reihte Israel wie selbstverständlich in die Riege der Atommächte ein.