Es ist kalt auf Titan. Rund minus 270 Grad Celsius. Kein flüssiges Wasser und kein Sauerstoff weit und breit.
Wir könnten auf Titan nicht leben und nicht atmen.
Und es ist windig auf Titan. Was ungewöhnlich ist, denn Winde können nur auf Himmelskörpern wehen, die eine Atmosphäre haben. Monde zählen normalerweise nicht dazu.
Wenn da irgendwelche Windströme sind, dann mag es da ja auch irgendwelche Geräusche geben, nicht? Denn eine Atmosphäre ist ja schallleitend, im Gegensatz zum Vakuum.
Wie Titan klingt, soll zur Jahreswende die Sonde "Huygens" herausfinden, benannt nach dem holländischen Astronom Christiaan Huygens, der vor 350 Jahren diesen größten Mond Saturns mit Teleskopen auf der Erde entdeckt hatte. Und nun fliegt Huygens selbst hin.
Die Huygens-Sonde wird von der europäischen Weltraumagentur ESA bereitgestellt. Sie soll im Januar auf Titan landen. Diese Umgebung ist für Wissenschaftler außergewöhnlich interessant. Während ihres Abstieges auf die Oberfläche wird sie die Atmosphäre untersuchen und ihre Daten zur Erde schicken.
George Haddad, System-Ingenieur bei der US-Raumfahrtbehörde NASA an deren Kennedy Space Center in Florida und damit für die Entwicklung von Raumsonden zuständig. Die Amerikaner stellen die Muttersonde Cassini bereit, die derzeit mit Huygens an Bord auf dem Weg in Richtung Saturnsystem ist. Vier weitere Monde Saturns nämlich wurden - ebenfalls im siebzehnten Jahrhundert - vom Namensgeber der Muttersonde, dem französischen Astronom Giovanni Cassini, entdeckt. Im Juli soll "Cassini" den großen Gasplaneten erreichen, während sich "Huygens" Titan vornehmen wird.
Huygens soll am 25. Dezember dieses Jahres abgetrennt werden und wird dann Anfang Januar auf Titan landen, dass heißt erst einmal durch die Atmosphäre hindurchgehen. Wir hoffen, dass das gut geht. Und dann möglichst sicher auf dem Boden landen und es vielleicht noch einige Minuten oder eine halbe Stunde dort aushalten. Wir wissen es nicht. Das ist eigentlich das letzte Abenteuer der Menschheit oder was die Wissenschaftler überhaupt noch zur Zeit im Kopf haben, die an dieser Mission beteiligt sind.
Manfred Gaida aus dem Bereich Extraterrestrik vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Astronomen glauben, dass die Wolkendecke des Mondes zu mehr als neunzig Prozent aus Stickstoff besteht. Der Rest ist Methan. Beides zusammen verwehrt sowohl irdischen Fernrohren wie auch dem Weltraumteleskop Hubble den Blick auf die Oberfläche. Michael Bird, Chef-Wissenschaftler für die Huygens-Experimente.
Zu jedem vernünftigen Wetterbericht ist eine Ansage über die Winde. Aber auf dieser Raumsonde, die wir in der Atmosphäre fliegen lassen, ist es nicht möglich, so ein derartiges Gerät anzustecken und einfach die Winde zumessen, denn die gesamte Sonde wird mit dem Wind mitfliegen. Im Grunde genommen werden wir wissen, wie die Winde sind in der oberen Atmosphäre von Titan, durch diese Messung von der Doppler-Verschiebung des Radiosignals von Huygens zu Cassini.
Sieben Jahre hat Cassini gebraucht, ehe sie im Sommer Saturn erreichen wird, wo sie ihn, sein Ringsystem und einige seiner Monde beobachten soll. Ob Huygens nach seiner Abstiegsphase durch die Atmosphäre von Titan auch die Landung überleben wird, ist mehr als ungewiss.
Wenn es absolut auf 100 Prozent sicher sein sollte, dass die Sonde überlebt, dann hätte das wahrscheinlich doppelt so viel gekostet. Wir wurden von vornherein darauf hingewiesen, Huygens ist nicht entworfen für eine erfolgreiche und sichere Landung auf Titan. Auf der anderen Seite: Es wurden einige Versuche in Schweden gemacht, aus derselben Höhe und mit derselben Einschlagsgeschwindigkeit wurden solche Tests vorgenommen, und die Raumsonde hat diese Versuche ohne Probleme überlebt und weiter gesendet.
Während Europas Huygens trotzdem bestenfalls eine Lebenszeit von maximal vier Stunden vergönnt ist, soll Cassini bis 2008 funktionieren und in dieser Zeit zehn weitere Saturn-Monde untersuchen.
Wir könnten auf Titan nicht leben und nicht atmen.
Und es ist windig auf Titan. Was ungewöhnlich ist, denn Winde können nur auf Himmelskörpern wehen, die eine Atmosphäre haben. Monde zählen normalerweise nicht dazu.
Wenn da irgendwelche Windströme sind, dann mag es da ja auch irgendwelche Geräusche geben, nicht? Denn eine Atmosphäre ist ja schallleitend, im Gegensatz zum Vakuum.
Wie Titan klingt, soll zur Jahreswende die Sonde "Huygens" herausfinden, benannt nach dem holländischen Astronom Christiaan Huygens, der vor 350 Jahren diesen größten Mond Saturns mit Teleskopen auf der Erde entdeckt hatte. Und nun fliegt Huygens selbst hin.
Die Huygens-Sonde wird von der europäischen Weltraumagentur ESA bereitgestellt. Sie soll im Januar auf Titan landen. Diese Umgebung ist für Wissenschaftler außergewöhnlich interessant. Während ihres Abstieges auf die Oberfläche wird sie die Atmosphäre untersuchen und ihre Daten zur Erde schicken.
George Haddad, System-Ingenieur bei der US-Raumfahrtbehörde NASA an deren Kennedy Space Center in Florida und damit für die Entwicklung von Raumsonden zuständig. Die Amerikaner stellen die Muttersonde Cassini bereit, die derzeit mit Huygens an Bord auf dem Weg in Richtung Saturnsystem ist. Vier weitere Monde Saturns nämlich wurden - ebenfalls im siebzehnten Jahrhundert - vom Namensgeber der Muttersonde, dem französischen Astronom Giovanni Cassini, entdeckt. Im Juli soll "Cassini" den großen Gasplaneten erreichen, während sich "Huygens" Titan vornehmen wird.
Huygens soll am 25. Dezember dieses Jahres abgetrennt werden und wird dann Anfang Januar auf Titan landen, dass heißt erst einmal durch die Atmosphäre hindurchgehen. Wir hoffen, dass das gut geht. Und dann möglichst sicher auf dem Boden landen und es vielleicht noch einige Minuten oder eine halbe Stunde dort aushalten. Wir wissen es nicht. Das ist eigentlich das letzte Abenteuer der Menschheit oder was die Wissenschaftler überhaupt noch zur Zeit im Kopf haben, die an dieser Mission beteiligt sind.
Manfred Gaida aus dem Bereich Extraterrestrik vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Astronomen glauben, dass die Wolkendecke des Mondes zu mehr als neunzig Prozent aus Stickstoff besteht. Der Rest ist Methan. Beides zusammen verwehrt sowohl irdischen Fernrohren wie auch dem Weltraumteleskop Hubble den Blick auf die Oberfläche. Michael Bird, Chef-Wissenschaftler für die Huygens-Experimente.
Zu jedem vernünftigen Wetterbericht ist eine Ansage über die Winde. Aber auf dieser Raumsonde, die wir in der Atmosphäre fliegen lassen, ist es nicht möglich, so ein derartiges Gerät anzustecken und einfach die Winde zumessen, denn die gesamte Sonde wird mit dem Wind mitfliegen. Im Grunde genommen werden wir wissen, wie die Winde sind in der oberen Atmosphäre von Titan, durch diese Messung von der Doppler-Verschiebung des Radiosignals von Huygens zu Cassini.
Sieben Jahre hat Cassini gebraucht, ehe sie im Sommer Saturn erreichen wird, wo sie ihn, sein Ringsystem und einige seiner Monde beobachten soll. Ob Huygens nach seiner Abstiegsphase durch die Atmosphäre von Titan auch die Landung überleben wird, ist mehr als ungewiss.
Wenn es absolut auf 100 Prozent sicher sein sollte, dass die Sonde überlebt, dann hätte das wahrscheinlich doppelt so viel gekostet. Wir wurden von vornherein darauf hingewiesen, Huygens ist nicht entworfen für eine erfolgreiche und sichere Landung auf Titan. Auf der anderen Seite: Es wurden einige Versuche in Schweden gemacht, aus derselben Höhe und mit derselben Einschlagsgeschwindigkeit wurden solche Tests vorgenommen, und die Raumsonde hat diese Versuche ohne Probleme überlebt und weiter gesendet.
Während Europas Huygens trotzdem bestenfalls eine Lebenszeit von maximal vier Stunden vergönnt ist, soll Cassini bis 2008 funktionieren und in dieser Zeit zehn weitere Saturn-Monde untersuchen.