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Tschad
Unterlegener Premier Masra tritt zurück, Interimspräsident Déby als Wahlsieger bestätigt

Rund zwei Wochen nach den Präsidentschaftswahlen im Tschad hat der unterlegene Oppositionsführer Masra seinen Rücktritt eingereicht.

    Der Oppositionspolitiker Succes Masra aus dem Tschad winkt Mitte Dezember bei der Ankunft in einem Wahllokal, um seine Stimme bei einem Verfassungsreferendum abzugeben.
    Succes Masra tritt zurück (Archivbild) (AFP / DENIS SASSOU GUEIPEUR)
    Zuvor war Interimspräsident Déby von der Wahlkommission mit 61 Prozent der Stimmen als Wahlsieger bestätigt worden. Er hatte sich vor drei Jahren mit der Unterstützung des Militärs an die Macht geputscht. Sein Widersacher Masra war im Januar zum Chef der Übergangsregierung eingesetzt worden, um nach Ansicht von Beobachtern die Opposition zu beschwichtigen. Im März wurde seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen zugelassen, mit denen das Land zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehren sollte. Masra erkannte die Entscheidung der Wahlbehörde an und erklärte, es gebe keine weiteren rechtlichen Möglichkeiten, das Ergebnis anzufechten.
    Der offiziell zum Sieger erklärte Déby setzt damit die Vorherrschaft seiner Familie in der Führung des Tschad fort. Sein Vater hatte sich in den frühen 1990er-Jahren an die Macht geputscht.
    Diese Nachricht wurde am 22.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.