Finanzwirtschaft
Unternehmen drängen auf Ausbau des Stablecoins in Europa

Vertreter der Finanzbranche in Deutschland drängen auf den Ausbau des Stablecoins in Europa.

    Euro-Stablecoin-Währungsgeschäft und digitales Geldsymbol, digitales Konzept.
    "Stablecoins sind ein relevantes Thema." (IMAGO/Depositphotos/Skorzewiak via imago-images.de)
    Der Finanzgeschäftsführer des Frankfurter Unternehmens Allunity, Simon Seiter, sagte dem RBB, man habe im Markt aktuell eine krasse Dominanz der USA mit dem Dollar. Was definitiv im Markt fehle, sei eine europäische Alternative. Allunity startete Ende Juli mit dem EURAU, dem ersten vollständig regulierten deutschen Euro-Stablecoin.

    Was sind Stablecoins?

    Stablecoins sind digitales Geld, genau genommen eine spezielle Form der Kryptowährung. Anders als bei Bitcoin oder Ethereum, deren Werte kurzfristig sehr hoch steigen oder fallen können, halten Stablecoins ihren Preis weitgehend stabil. Das geschieht unter anderem durch die Bindung an traditionelle Währungen wie Dollar oder eben Euro. Aktuell haben Stablecoins, was so viel heißt wie "stabile Münzen" laut Seiter global bereits ein Volumen von 300 Milliarden US-Dollar.

    Bankenzusammenschluss arbeitet ebenfalls an Euro-Stablecoin für nächstes Jahr

    Die Expertin der Deka-Bank, Marion Spielmann, sagte dem Deutschlandfunk, Stablecoins seien ein relevantes Thema. Ziel sei es daher, eine europäische Lösung zu schaffen. Zusammen mit anderen großen internationalen Banken arbeitet auch Deka an einem Euro-Stablecoin. Dessen Ausgabe ist für die zweite Jahreshälfte 2026.

    Berger (CDU): "Wir brauchen Unternehmen, die Ideen haben, um der technischen Dominanz der Amerikaner die Stirn zu bieten"

    Der CDU-Europapolitiker Stefan Berger betonte, man brauche Menschen, die sich in dieses Feld hineinbegäben, und man brauche Unternehmen, die Ideen hätten, um der technischen Dominanz der Amerikaner die Stirn zu bieten. Eine weitere Regulierung des Marktes hält er derzeit nicht für nötig. Die Organisation "Finanzwende" indes schon. Es brauche Mechanismen, die sicherstellten, dass kein Verbraucherschutz unterwandert und die Finanzstabilität weiterhin geschützt werde.

    "Finanzwende" warnt vor Bedeutung des Stablecoins im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorfinanzierung

    Finanzwende warnt zudem vor der Rolle von Stablecoins für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche oder Terrorfinanzierung. Demnach sind Stablecoins seit 2022 das Mittel der Wahl, wenn es um illegale Transaktionen im Kryptobereich geht. Zuvor seien das noch vorwiegend Bitcoins gewesen.
    Gestern hatten internationale Medien Recherchen zu illegalen Aktivitäten mit Kryptowährungen veröffentlicht, darunter NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung
    Diese Nachricht wurde am 18.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.