Dienstag, 23. April 2024

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Wirtschaft
Unternehmen gewährt "Recht auf Rückzug" vom Job bei Schicksalsschlägen

Arbeitsmarktexperten sehen in einem "Recht auf Rückzug" vom Job bei Schicksalsschlägen Vor- und Nachteile.

28.03.2023
    Mann stützt sich auf seine Hände
    14 Tage bezahler Sonderurlaub bei Schwangerschaftsverlust, unerfülltem Kinderwunsch oder Wechseljahrebeschwerden . (Road Trip with Raj / unsplash.com)
    Einerseits sei der Schritt zu begrüßen, wenn jemand gerade nicht in der Lage sei, die Arbeitsanforderungen zu bewältigen, sagte die Wirtschaftspsychologin Katharina Klug dem Sender Radio Bremen. Zudem sei anzunehmen, dass Mitarbeitende ein solches Entgegenkommen durch höhere Einsatzbereitschaft zurückgäben. Andererseits könne Arbeit bei manchen Beschäftigten auch stabilisierende Effekte haben. Von Seiten der Arbeitnehmerkammer Bremen hieß es, ein Recht auf Rückzug sei grundsätzlich lobenswert. Es gebe jedoch Fälle, bei denen private Informationen zu Benachteiligungen am Arbeitsplatz geführt hätten.
    Ein großer US-Lebensmittelhersteller hatte jüngst mitgeteilt, 14 Tage zusätzlichen bezahlten Genesungsurlaub zu gewähren, wenn physisch und psychisch belastende Lebenssituationen Mitarbeiter unfähig machten, ihrem Beruf wie gewohnt nachzugehen. Als Beispiele wurden Fehlgeburten, eine gescheiterte Kinderwunschbehandlung oder Wechseljahrsbeschwerden genannt. Zugleich wolle man als Vorreiter die Tabuisierung solcher Themen gerade am Arbeitsplatz brechen, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.