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Roland Koch verlässt Bilfinger

Er hatte den Spitzenposten als Seiteneinsteiger übernommen, jetzt tritt der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch überraschend als Chef des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger zurück. Für einen vorläufigen Nachfolger ist gesorgt.

04.08.2014
    Der Vorstandsvorsitzende des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger, Roland Koch.
    Der Vorstandsvorsitzende des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger, Roland Koch. (picture alliance / dpa / Uwe Anspach)
    Roland Koch räumt seinen Posten. Wie der Konzern am Montag mitteilte, soll Koch zum 8. August ausscheiden und vorübergehend von Aufsichtsratsmitglied Herbert Bodner auf dem Posten des Vorstandschefs ersetzt werden.
    Die zweite Senkung der Gewinnaussichten innerhalb von fünf Wochen habe das Vertrauen des Kapitalmarkts in Bilfinger "erschüttert", erklärte Koch in einer Mitteilung des Unternehmens. Er habe deshalb seinen Rücktritt angeboten. Zudem gebe es Unstimmigkeiten mit dem Aufsichtsrat über den künftigen Kurs des Konzerns, erklärte Koch.
    Wie der Konzern mitteilte, erwartet er für das laufende Jahr ein verringertes Konzernergebnis zwischen 205 und 220 Millionen Euro. Erst am 30. Juni hatte das Unternehmen die Gewinnerwartung für das laufende Jahr senken müssen.
    Vorwurf: gravierende Managementfehler
    Vor drei Jahren hatte Koch die Führung bei Bilfinger übernommen. Seither brachte er mehrere Umstrukturierungs- und Sparprogramme auf den Weg. Im Herbst 2013 kündigte das Unternehmen an, 1250 von weltweit insgesamt 9000 Stellen zu streichen. Rund 800 davon waren in Deutschland angesiedelt. Ende Juli hatte der IG-Metall-Vorstand und bisherige Bilfinger-Aufsichtsrat Holger Timmer dem Ex-Politiker in der "Wirtschaftswoche" gravierende Managementfehler vorgeworfen.
    (pg/sima)